Sieben gute Gründe warum Low-Code-Frameworks die App-Entwicklung erobern werden.

Von Martin Otten (OutSystems)

Selbst wenn Unternehmen mittlerweile deutlich agiler sind, ist insbesondere die Entwicklung von mobilen Applikationen nach wie vor ein heikles Thema: Auch heute ist es zumeist erforderlich, bei der Entwicklung von Business-Apps jede einzelne Code-Zeile manuell zu programmieren. Eine derartige App-Entwicklung ist sehr aufwendig, teuer, zeitintensiv und – im hart umkämpften App-Umfeld – nicht zukunftsfähig.

Das Problem: In vielen Unternehmen gilt die IT als reine Kostenstelle, sodass es kaum finanzielle Spielräume gibt, um Apps (weiter) zu entwickeln. Vielerorts fristen sie daher ein trostloses Dasein; niemand fühlt sich für die Behebung vorhandener Bugs verantwortlich. Hier setzen Low-Code- Entwicklungsplattformen an.

Sie ermöglichen eine schnellere, iterative und gemeinschaftliche Entwicklung. Damit schließt sich der Graben zwischen IT und Unternehmensführung. Mithilfe von Low-Code-Frameworks können Unternehmen Enterprise-Apps schnell konfigurieren, unmittelbar bereitstellen und problemlos anpassen. Welche weiteren Vorteile Low-Code- Plattformen bieten, zeigt die folgende Checkliste:

1. Manuelles Programmieren? Fehlanzeige

Jeder Entwickler weiß: Manuelles Programmieren ist mit hohem Aufwand verbunden und kostet nicht nur Zeit, sondern auch Nerven. Eine simple Änderung am Code zieht in der Regel zahlreiche weitere Anpassungen nach sich. Dennoch ist es in der App-Entwicklung nach wie vor üblich, jeden Screen einer Applikation manuell zu programmieren.

Mithilfe von Low-Code-Frameworks erübrigt sich dieser Arbeitsaufwand. Vielmehr können sich Entwickler darauf fokussieren, neue Funktionalitäten zu entwickeln oder Features zu individualisieren, ohne dafür gleich das gesamte System offline zu stellen.

2. Entwicklungszeiten reduzieren sich

Die Veröffentlichung von Business-Applikationen dauert teilweise viele Monate, wenn nicht gar Jahre – mit der Folge sehr großer Backlogs. Doch User oder auch Mitarbeiter der Führungsebene sind heute nicht mehr bereit, so lang auf eine neue App zu warten.

Mit Low-Code-Frameworks lässt sich die Bereitstellungszeit signifikant verkürzen, denn die App-
Entwicklung dauert – je nach Projektumfang – nur noch etwa 16 bis 20 Wochen. Damit reduziert sich die Zeit bis zur Veröffentlichung einer App um das Vierfache – und mehr.

3. Schnelle Anpassungen nach dem Motto: Quick & easy

Da die Behebung von Bugs sehr aufwendig ist, fristen Enterprise-Apps in vielen Unternehmen ein trostloses Dasein. Doch Unternehmen, die auf Low-Code-Entwicklungsplattformen zurückgreifen, können neue Versionen einer App schnell und unkompliziert anpassen – aufwendiges, manuelles Codieren entfällt. Etwaige Veränderungen und neue Versionen einer App lassen sich flexibel und bedarfsgerecht binnen Tagen oder sogar Stunden per Mausklick ausspielen.

4. Detailliertes Wissen über Programmiersprachen nicht mehr notwendig

Low-Code-Plattformen beschleunigen die App-Entwicklung signifikant, weil Entwickler nach dem Schema eines Baukasten-Prinzips, Apps per Drag-and-Drop konfigurieren können, anstatt sie zu programmieren. Dafür ist weder spezifisches Wissen über Programmiersprachen noch jahrelange Erfahrung in der Anwendung dieser notwendig. Selbst technisch weniger versierte Personen können ihren eigenen Prototypen bauen – zumal das Warten auf den IT-Support überflüssig ist.

5. Outsourcen von App-Entwicklung gehört der Vergangenheit an

Wenn die internen Backlogs der IT immer weiter anwachsen, tendieren Unternehmen bzw. Geschäftsführer dazu, einzelne Projekte auszulagern. Das ist zwar eine kurzfristige Lösung in der Not, auf lange Sicht jedoch stellt dies das Unternehmen nur noch vor weitere Herausforderungen, da dutzende IT-Teams und -Projekte auf Dauer nur schwer zu managen sind.

Auch in diesem Fall können Low-Code-Plattformen Abhilfe schaffen: Sie lassen sich nicht nur problemlos an interne Infrastrukturen anpassen, sondern verkürzen auch die Bearbeitungszeiten und sorgen damit für mehr Transparenz, Sicherheit und compliance-konforme Prozesse.

6. Neue Technologien problemlos implementieren

Da es sich bei Low-Code-Plattformen üblicherweise um offene Systeme handelt, können Unternehmen problemlos Schnittstellen zu bereits vorhandenen Technologien knüpfen. Der Low-Code-Marktführer OutSystems arbeitet beispielsweise mit führenden Machine-Learning- Plattformen wie IBM Watson, Microsoft Azure Cognitive Services, Amazon Web Services Machine Learning und AWS Internet of Things zusammen. Damit gelingt es Unternehmen, flexibel auf die Anforderungen des Marktes, der Stakeholder und der Kunden zu reagieren und bedarfsgerechte Anpassungen an ihren Applikationen vorzunehmen.

7. Höherer ROI und geringere Risiken

Low-Code-Plattformen haben für gewöhnlich bereits alle relevanten Sicherheitsaspekte implementiert, bieten zusätzlichen Cross-Plattform-Support und Möglichkeiten zur Datenintegration. Damit ist sichergestellt, dass Unternehmen individuelle, bedarfsgerechte Anpassungen jederzeit vornehmen können.

Da sich Entwickler stärker darauf fokussieren, Business-Probleme zu lösen, müssen sie sich weniger mit bisher alltäglichen Systemfehlern auseinandersetzen, wodurch sich das Risiko eines katastrophalen Scheiterns von App-Projekten deutlich reduziert.

Ausblick

Der Bedarf nach Apps wächst stetig – ebenso wie die Herausforderungen, denen sich Unternehmen stellen müssen. Um konkurrenzfähig zu bleiben, gilt es, neue, innovative Wege einzuschlagen. Zwar kann auch heute noch in manchen Fällen manuelles Programmieren nützlich sein, meist ist dieser Aufwand aber nicht gerechtfertigt. Unternehmen profitieren von Low-Code-Plattformen: Sie können bedarfsgerechte Applikationen bereitstellen, die die Bedürfnisse der Nutzer optimal erfüllen.

Über den Autor

Martin Otten ist Sales Director Continental Europe bei OutSystems in Utrecht, Niederlande. Er ist dort für die Regionen Mitteleuropa (inklusive DACH) sowie Südeuropa zuständig. Otten, der auf über 23 Jahre Know-how zu Themen wie Software-Entwicklung, DevOps und Low-Code-Plattformen zurückgreifen kann, hat bereits zahlreiche Unternehmen aus den USA und UK dabei unterstützt, ihr Business, ihre Kunden und ihren Markt im EU-Raum wachsen zu lassen.

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