10 Jahre iPhone: 2017 ist das Jahr der Entscheidung.

Benjamin Günther
Benjamin Günther

von Benjamin Günther, Managing Director bei Growfirst

10 Jahre ist es nun her, seit Steve Jobs im Moscone Center in San Francisco das erste iPhone präsentierte. Wenn man sich mal vorstellt, wie weit wir seitdem gekommen sind, wie schnell sich die gesamte Branche daraufhin verändert und weiterentwickelt hat, ist es eigentlich kaum zu glauben. Man kann sicherlich ohne Übertreibung sagen, dass diese Präsentation am 9. Januar 2007 die Welt verändert hat. Klar, die Idee von einem Handy mit Touchscreen und einem Funktionsumfang, der im Prinzip einem kleinen Computer entsprach, hatten bereits viele vorher auch. Doch Apple ist es gelungen das Konzept zur Marktreife zu bringen und damit das Mobiltelefon neu zu erfinden. Auch in den Jahren nach diesem denkwürdigen Ereignis, hat Apple mit immer neuen Innovationen rund um das iPhone Maßstäbe gesetzt. Und genau diese Maßstäbe sind es, die nun wie ein Damoklesschwert über dem Konzern schweben. Bereits seit einigen Jahren wird es für Apple zunehmend schwer, die Erwartungshaltung von Kunden und Fans in Bezug auf neue, disruptive Funktionen zu befriedigen. Und das nicht, weil es an tatsächlicher Innovation fehlt, sondern vielmehr hat sich Apple durch die kometenhafte Entwicklung eine sensationswütige Nutzergemeinde aufgebaut, die mittlerweile quasi täglich weltverändernde Produkte erwartet. Hinzu kommt noch die Tatsache, dass die Konkurrenz nicht schläft. Gemessen am Preis-Leistungs-Verhältnis, stellt Apple schon länger nicht mehr das beste Smartphone. Und auch von der Leistungsstärke her, ist es mittlerweile Ansichtssache, ob das IPhone nach wie vor der Marktführer ist. Aus diesen Gründen, wird 2017 sicherlich so etwas wie ein Schicksalsjahr für den Technologie-Riesen. Schon seit längerer Zeit verzeichnet Apple sinkende Absatzzahlen und die Produktionskapazitäten werden von Jahr zu Jahr nicht nur aus Marketinggründen kontinuierlich zurückgefahren. Mehr denn je ist Apple in diesem Jahr gefragt, ein IPhone vorzustellen, dass Nutzer beeindruckt. Es muss ein Statement gesetzt werden, welches überzeugt und deutlich macht, dass der Konzern immer noch weiß, wie man die Welt verändert. 2017 wird zeigen, ob Apple für die Zukunft gerüstet ist.

Die Zeichen dafür stehen gar nicht so schlecht. Denn, wenn man einen genaueren Blick auf das viel gescholtene iPhone 7 wirft, kann man einige Hinweise auf die zukünftige Ausrichtung finden. Zum Beispiel die Dual-Kamera lässt einen großen Schritt in Richtung Virtual Reality vermuten. Mit der zweifach-Linse ist es möglich Tiefen-Informationen zu generieren, die das Einfangen dreidimensionaler Perspektiven, sowie eine verbesserte Positionsbestimmung und Gestenerkennung erlauben. Darüberhinaus hat Apple bekanntermaßen vor allem in den vergangenen beiden Jahren verstärkt in die Forschung rund um VR investiert. Auch die Einführung der wireless Kopfhörer „AirPods“ zeigen die zunehmenden Bemühungen kabellose Verbindungen einfacher und effektiver zu machen. Hier wird es ebenfalls interessant sein zu sehen, welche Trümpfe Apple noch im Ärmel hat. Die Vergangenheit hat bereits gezeigt, dass Apple größere Neuheiten vorher bereits in kleinerem Umfang testet, bevor der wirkliche Vorhang fällt. Man denke dabei nur an die Einführung des Fingerabdrucksensor, bevor dann später Apple Pay vorgestellt wurde. Mit iOS 10 ist Apple auch noch ein bemerkenswerter Sprung in Sachen verbessertem machine learning und artificial intelligence gelungen. Hier verstecken sich ebenfalls noch große Potentiale für Technologien, die ganz neue Perspektiven in der Branche eröffnen können.

2017 ist also nicht nur ein Jubiläumsjahr für das iPhone. Es ist vor allem ein Jahr, in welchem sich entscheidet, welche Rolle Apple zukünftig in der Branche spielen wird. Bleiben sie auf ewig die Erfinder des kommerziellen Smartphones oder kann es geschafft werden, einen neuen Zyklus einzuläuten? Die Voraussetzungen sind auf jeden Fall vorhanden, vor allem im Bereich Virtual Reality. Doch jetzt gilt es mal wieder schneller als die Konkurrenz zu sein.

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