Neue Banking-App Outbank: Warum ein Reboot gut tut.

Outbank-auf-iPhoneSeit 2009 gibt es die Banking-App Outbank für das iPhone. Sie gilt damit als Pionier der Banking-Apps. Auch wenn Outbank zu den bekanntesten Banking-Apps im deutschen App Store gehört, stießen nicht alle Entwicklungen in der Vergangenheit bei ihren Nutzern auf Gegenliebe. Die häufigen Änderungen im Geschäftsmodell, der temporäre Rückzug aus den sozialen Kanälen, um der Kritik zu entgehen oder eine suboptimale Einführung neuer Versionen führten nicht selten zu Kritik. Zeitweise wurde es ruhig um Stoeger IT, dem Gründer von Outbank. 2015 holte man sich u.a. mit Frank Thelen und Wunderlist-Gründer Christian Reber prominente Unterstützung ins Boot. So floss frisches Kapital und Outbank wurde nun neu entwickelt.

The new Outbank – Neuerfindung des mobile Bankings?

Nicht weniger als “die beste Banking-App aller Zeiten” soll das neue Outbank werden und setzt damit eine Messlatte, die höher nicht sein könnte. Outbank war zwar eine der ersten Banking-Apps im Markt, aber inzwischen tummeln sich im App Store über 30 Alternativen. Dazu gesellen sich die Lösungen der Hausbanken. Der Wettbewerb ist größer denn je und das Differenzierungsmerkmal immer geringer. Punkten will man mit „the new Outbank“ vor allem beim Thema Sicherheit und Datenschutz. Alle Daten sollen lokal, also auf dem Gerät, und verschlüsselt gespeichert werden. Auch die Verbindungen erfolgen ausschließlich verschlüsselt und mit einer SSL-Pinning-Funktion wird das Zertifikat des Bankservers geprüft, um Missbrauch zu verhindern. Kommen mehrere Endgeräte zum Einsatz, z.B. Tablet und Smartphone, können die Daten optional zwischen den Geräten über die sogenannte Secure-Sync-Funktion in Echtzeit synchronisiert werden. Laut Stoeger IT erfolgt dies anonymisiert und Ende-zu-Ende-verschlüsselt über Server von Amazon.

Das Design der App ist, verglichen mit den Vorgängerversionen, stark reduziert und kommt ohne viele Funktionen. Damit ist „the new Outbank“ vor allem eins: überschaubar. Mehr als Umsätze (und Depotwerte) abrufen kann Outbank noch nicht, d.h. man bekommt eine schnelle Übersicht über die finanzielle Situation, Überweisungen ausführen geht aber noch nicht. Diese und andere Funktion sollen auch im Laufe des Jahres nachgeliefert werden. Bestandskunden können kostenlos und inklusive aller vorhanden Daten jederzeit umsteigen.

Weniger ist mehr?

Zeichneten sich die Outbank-Versionen in der Vergangenheit vor allem durch Funktionsreichtum aus, ist das neue Outbank das krasse Gegenteil. Dafür bekommt man mit dem neuen Outbank eine schlanke und vor allem schnelle Banking-App, die mit annähernd jedem Bankkonto und Kreditkarte in Deutschland, Österreich und der Schweiz funktionieren soll. Damit das kein leeres Versprechen bleibt, unterstützt z.B. der externe Testservicepartner Applause aus Berlin bei der Bankenanbindung und Qualitätssicherung.

Outbank LogoÜber neue Buchungen informiert „the new Outbank“ auf Wunsch per Push automatisch und kommt dabei ohne externen Server aus. Genutzt wird dafür das sogenannte Backgrounding mit Local Push-Nachrichten. „Sicherheit muss nicht unbequem sein.“ sagtTobias Stöger von Outbank. „Zumindest nicht für den Nutzer. Deshalb haben wir viel Aufwand betrieben, Outbank so sicher wie irgend möglich zu machen, ohne dass der Nutzer auf Komfort verzichten muss.“  Ob die Argumentation ausreicht, neue Nutzer zu begeistern, bleibt abzuwarten. Aber auch ohne der Argumentation zu folgen, bekommen die Nutzer eine schnelle und für bis zu zehn Bankkontakte kostenlose Banking-App, die Lust auf mehr macht. Dass die Entwicklung nicht zu Ende ist, sagt auch Frank Thelen (TV-Sendung „Höhle der Löwen“), einer der Investoren: „Online-Banking hat Alltagsrelevanz und betrifft uns alle fast täglich. Outbank soll einen einfachen Zugang zum Banking geben ohne den Nutzer zu überfordern.“

Fazit

Mit „the new Outbank“ hat Stoeger IT eine solide kostenlose Banking-App veröffentlicht, die einen schnellen Überblick über den Kontostand gibt. Bis zum Jahresende sollen weitere Funktionen wie Überweisungen kommen und neben einer Android-Version ist auch eine Mac-App geplant. Geld verdienen möchte man in Zukunft mit einer Professionell-Version, aber die wichtigsten Funktionen sollen kostenlos bleiben, wie beispielsweise bei Wunderlist oder Scanbot. Ob das am Ende des Tages reicht wird sich zeigen, denn inzwischen haben auch die ersten Banken erkannt, dass das Frontend zum Kunden essentiell ist. Ob nun die Deutsche Bank, die mit der neuen Deutsche Bank Mobile App neue Wege geht oder Number26, die sogar auf Apples Entwicklerkonferenz namentlich genannt wurden – alle buhlen um den Kunden. Und auch das Thema “Multibankenfähigkeit”, also über mehrere Banken hinweg den Zugang zum Online-Banking zu ermöglichen, wird nicht ewig ein Alleinstellungsmerkmal bleiben. Bis dahin ist Outbank eine gute Alternative und es zeigt einmal mehr, dass ein “Reboot tut gut” und eine neue Entwicklung durchaus Sinn macht.

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Eine Antwort zu “Neue Banking-App Outbank: Warum ein Reboot gut tut.”

  1. […] Neue Banking-App Outbank: Warum ein Reboot gut tut. Outbank startete bereits 2009 und hat nun seine App überarbeitet, die unser FinTech-Experte Maik Klotz analysiert. Sein Fazit: „The new Outbank“ ist zwar eine gute Alternative und hat derzeit noch das Alleinstellungsmerkmal, dass es dem Kunden den Zugriff auf mehrere Online-Banken ermöglicht. Die Konkurrenz dürfte das aber wohl auch bald entdecken. weiterlesen auf mobilbranche.de […]

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