App-Kritik: Maxim Nohroudi (ally) lädt mit Lovoo zum digitalen Balztanz.

LovooLost in Lovoo: Maxim Nohroudi, CEO der Mobilitäts-App ally, hat sich im Rahmen unserer Beitragsserie App-Kritik die Dating-App Lovoo zur Brust genommen. Nachdem die Routenplaner-App ally den Großstadtdschungeltest von Verena Hubertz (Kitchen Stories) bereits bestanden hat, hat Maxim im Auftrag von mobilbranche.de bei Lovoo zum digitalen Balztanz aufgefordert. Seine Tanzfläche: Berlin Mitte. Doch selbst ein erfolgreicher Startup-Gründer hat es schwer, wenn es heißt: „Anja21 hat zu viele ungelesene Nachrichten.“ Die Flirt-App bekommt bei Maxim trotzdem gute Noten. Besonders der Live-Radar, bei dem man jederzeit seine Umgebung nach potenziellen Flirts abgrasen kann, hat es Maxim angetan. Insgesamt fühlt sich Maxim aufgrund der vielen Features aber etwas verloren – trotz VIP-Mitgliedschaft. Sein Rat an die Lovoo-Macher: Keep it simple!  

Was an der App gefällt…

Im App Store überzeugt der Auftritt schnell: Ein Video erklärt die App, schöne Bilder zeigen die Haupt-Features und laden mich zum Download ein. Lovoo verspricht eine „Chat- und Dating App zum Flirten und Kennenlernen“ zu sein.

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Nach einer unkomplizierten Anmeldung, in meinem Fall über Facebook, kann ich die App nutzen. Die Erstellung des Profils erfolgt schnell und problemlos mit einem kurzen Steckbrief zu Aussehen, Hobbies und Interessen.

Fotos lassen sich bequem direkt mit dem Handy aufnehmen, vom eigenen Facebook-Account oder aus der eigenen Instagram-Galerie in das Lovoo-Profil hochladen.

Im Mittelpunkt steht ganz prominent das  „Live-Radar“, um Dates in der Umgebung zu finden. Da unser Büro von „ally“ verkehrsgünstig am Rosenthaler Platz gelegen ist, bekomme ich zahlreiche User auf dem Radar aufgezeigt.

Daneben gibt es das erfrischende „Match-Game“. Dafür muss ich zunächst ein eigenes Bild hochladen. Das Ganze verläuft nach dem bekannten „Hot-or-Not“-Prinzip: Die User erhalten Fotos anderer Mitglieder, Alter und Entfernung, und können sich gegenseitig bewerten. Bei einem Match wird der Kontakt zwischen beiden hergestellt – heißt vor allem: sie können direkt miteinander chatten – und der erste Schritt zum Date ist gemacht.

Nachdem ich die App intensiv teste wird klar: Nicht alles ist unbegrenzt nutzbar. Über den sogenannten „Match Booster“ für 0,99€  kann ich unbegrenzt dieses Game für 24h spielen. Das führt mich zum Geschäftsmodell von Lovoo: Entweder man kauft oder erarbeitet sich a) Credits, oder man wird b) VIP-Mitglied. Credits können direkt gekauft, oder indirekt durch das Ansehen von Werbung oder dem Download dritter Apps verdient werden. Durch letzteres erhält Lovoo Geld via Werbeeinnahmen. Oder aber man wird VIP Mitglied, eine Art Abo-Modell, und kann alle App-Funktionen nutzen, plus einige Gadgets wie etwa unsichtbar im Ghost-Modus andere Profile zu besuchen. Eine Anmeldung als „VIP“ ist zu empfehlen. Ansonsten ist der Spaß durch Meldungen wie „Anja21 hat zu viele ungelesene Nachrichten“ schnell vorbei.

Was ich gelungen finde…

Besonders hohen Fun-Faktor bietet das „Live-Radar“. Ich mag einfach Apps die den Faktor „Location“ mit einbeziehen – und beim Dating ist das ja offensichtlich ein wichtiger Aspekt.

Durch das GPS-Radar, den Facebook-Service und die Push-Nachrichten ermittelt Lovoo Singles in deiner Nähe, filtert dir alle interessanten Singles heraus und gibt gezielte Partnervorschläge. Mit einem Klick im Profil eines interessanten Mitgliedes auf den Button „+Follow“ ist es möglich, diesem Single zu folgen, d.h. Neuigkeiten und Bilder des Mitgliedes werden auf deiner Startseite angezeigt. Das Radar lässt einen Radius von 300 Meter bis 3,6 Kilometer zu und erneuert sich permanent, um neue Nutzer anzuzeigen, die in meiner Gegend sind. Sehr gut gemacht, finde ich. Das Feature verleiht Lovoo ein Community-Gefühl.

Die Farben, Menüleiste und Design wirken ebenfalls auf den ersten Blick sehr aufgeräumt. Auch Hervorzuheben ist der spürbare Effekt einer VIP-Mitgliedschaft: Als erstes fällt auf, dass man von der lästigen Werbung befreit wird. Der zweite nennenswerte Effekt ist, dass man viel mehr Profilbesucher hat, die sich für einen interessieren; die eigene Sichtbarkeit innerhalb von Lovoo steigt deutlich an – man verschafft sich so einen Vorteil gegenüber anderen Mitgliedern.

Was ich an Lovoo verbessern würde…

Die Profile der User geben leider wenig individuelle Informationen über die Mitglieder preis. Die Angaben sind aus vordefinierten Auswahlboxen ausgewählt. Einzig die Statusnachricht ist individuell – soll aber mehr die aktuelle Stimmung wiedergeben als viel über den Kontakt auszusagen.

Je tiefer man in die App einsteigt, desto mehr Möglichkeiten gibt es zu entdecken: Chats, bestehende Kontakte, Benachrichtigungen usw. Manchmal fühlte ich mich in den Details der App etwas verloren – daher würde ich zukünftig weiter daran arbeiten, die App „einfach“ zu halten. Dann wird Lovoo sicher seinen Erfolgskurs fortsetzen!

Maxim_Nohroudi_CEO_allyMaxim Nohroudi ist Gründer und Geschäftsführer der Mobilitäts-App ally. Vor fünf Jahren gründete er die mittlerweile zur Flugsuchmaschine umfunktionierte Mobilitätsplattform Waymate. Der Diplom-Ökonom hat zuvor u.a. in Kolumbien und den USA am MIT Station gemacht.

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2 Antworten zu “App-Kritik: Maxim Nohroudi (ally) lädt mit Lovoo zum digitalen Balztanz.”

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