Mobile Werbung 2015: Trends und Flops aus Expertensicht.

shutterstock_168027482Die mobile Werbebranche steht an einem Scheideweg: Klickbetrug, wenig innovative Werbeformate und nun auch noch Adblocker bedrohen das Geschäftsmodell vieler Publisher. Einige wenige Player wie Facebook und Google teilen den Kuchen untereinander auf und machen gigantische Marktanteile aus. Doch die Branche ist in Bewegung. Videowerbung und das sogenannte Real Time Advertising, also der automatisierte, computergestützte Handel von mobilem Werbeinventar, boomt. Wir haben im Vorfeld der Mobilewebtainment, die vom 15. bis 16. Oktober in Berlin stattfindet, internationale Experten nach den Trends und Flops in Sachen Mobile Advertising 2015 befragt und spannende Antworten erhalten.

Volker-DresselVolker Dressel (General Manager bei Quaid Media)

Für Volker Dressel ist der größte Gewinner des Jahres „eindeutig TV“. Immer öfter werden Apps im Fernsehen beworben. Beflügelt wird der Trend durch sogenannte Media-for-Equity-Deals, also Beteiligungen im Tausch gegen Werbezeit. ProSiebenSat.1 hat sich beispielsweise einer Reihe von Startups und Digitalfirmen beteiligt, deren Werbung rauf und runter läuft. „Größter Flop sind für mich eindeutig Push-Apps wie ‚App of the Day'“, so Dressel. Die Performance solcher Apps, die täglich wechselnde Apps bewerben, nehme stetig ab. Deutlich mehr Potenzial habe dagegen YouTube. Product Placement in YouTube-Videos ist für Dressel der nächste „heiße Scheiß“ in Sachen Werbung.

Mobile Werbung muss für Dressel, damit sie wirkt, kreativ und innovativ sein und einen starken Call To Action beinhalten.

jonathan ferrebeufJonathan Ferrebeuf (CEO von AdBuddiz)

Für Jonathan Ferrebeuf vom französischen Mobilwerber AdBuddiz gehören Real Time Bidding, die Generalisierung von Videowerbung und Adblocking zu den größten Trends dieses Jahr. Als größten Flop bezeichnet Ferrebeuf die enttäuschenden Ergebnisse von Twitter und die damit verbundene Entlassung von CEO Dick Costello. Trotz größter Bemühungen schafft es der Kurznachrichtendienst nicht, sich außerhalb der Medienblase durchzusetzen. Ganz im Gegensatz zu Facebook, das für Ferrebeuf mit seiner mobilen Präsenz „das große Ding 2015“ ist.

Mobile Werbung muss für Ferrebeuf, damit sie wirkt, zielgerichtet sein und die User Experience respektieren.

mike-hawkins-riddleMike Hawkins (Co-Founder & Marketing Director bei Riddle)

Für Mike Hawkins steht das Jahr 2015 in Sachen Mobile Advertising vor allem für steigende Kosten. Marken entdecken die Mobilwerbung für sich, was zu steigendem Wettbewerb auf dem Smartphone führt. Vor allem Gaming-Apps sind Hawkins zufolge der Treiber dabei. Das führt zu steigenden Cost per Action (CPA). Das nächste große Ding sei die Evolution von Native Advertising. „Egal ob interaktive Quizze, Umfragen, Blogartikel oder andere Formate, Native Advertising hat bewiesen, dass es eine zukunftsfähige Option ist“, so Hawkins, der mit Riddle eben genau das anbietet.

Mobile Werbung muss für Hawkins zum Kontext passen und nativ sein.

andy_wullmer_sgmproAndy Wullmer (CEO von SGM Pro)

Andy Wullmer vom mobilen Werbenetzwerk SGM Pro schätzt es, Games, Erotik, Software und Utilities ganz diskret per Mobilfunkrechnung abzurechnen. Für ihn ist „Direct Carrier Billing“ der anhaltende Trend schlechthin. Diese Methode werde in immer mehr Ländern als Zahlungsmethode eingeführt und ermögliche die direkte Abrechnung von mobilen Diensten über die Mobilfunkrechnung.

Auch die verbesserte Netz-Infrastruktur führe zu deutlich mehr Nutzungsszenarien. „In Bezug auf Wifi Traffic hat es starke Upgrades für das Vertical Dating gegeben, da viele individualisierende Funktionen durch die Möglichkeit einer GPS-Ortung erst technisch umsetzbar sind“, so Wullmer. Apps seien dagegen weiterhin fast nur durch In-App-Banner zu vermarkten, da insbesondere bei Android die User selten bereit seien, Geld auszugeben.

Mobile Werbung muss für Wullmer, damit sie wirkt, zu seinem Userprofil passen.

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