Banking-Apps in Deutschland: Sicherheit statt Innovation.

shutterstock_177915332Safety First: Mobile Banking wird für Banken als zusätzlicher Distributionskanal überlebenswichtig, um neue Kunden zu gewinnen und bestehende Kunden zu binden. Denn vor allem jüngere Menschen haben kaum noch eine Bindung zur ihrer Bank, geschweige denn eine enge Beziehung zu ihrem Bank-Berater. Ganz im Gegenteil: Viele jüngere Menschen kennen ihren zuständigen Berater überhaupt nicht. Das haben Banken mittlerweile auch erkannt, nachdem sie die Digitalisierung in den vergangenen Jahren weitgehenden verschlafen haben. Mittlerweile haben alle großen deutschen Banken eine halbwegs vernünftige eigene Banking-App. Der App-Analysedienst AppAnnie hat im Rahmen einer Studie die beliebtesten Banking-Apps in Großbritannien, Frankreich und Deutschland analysiert und festgestellt, dass die Apps deutscher Banken im internationalen Vergleich nicht zu den Innovationstreibern gehören. Eine Überraschung ist das sicher nicht. Der Studie zufolge stehen bei den nach Download-Zahlen führenden deutschen Banking-Apps Sicherheit statt Benutzerfreundlichkeit im Vordergrund.

Banking-Apps in Deutschland

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Nach Downloads (iOS und Android) liegt die App der Sparkassen, die App der Volks- und Raiffeisenbanken und die der Postbank vorn. In Deutschland verfügen nur sehr wenige Banking-Apps über mehr als die Standard-Funktionen wie Kontostand-Anzeige, Überweisungsfunktion, Infoangebote oder einen Filialfinder.

Sparkassen-App
Sparkassen-App

Die Postbank-App sticht da mit einer Funktion zur Spracheingabe von Überweisungen und einem Sparmanager hervor. Überweisungen können über iOS per Fingerabdruck autorisiert werden. Die Commerzbank-App und die App der Deutschen Bank sind auch für die Apple Watch optimiert. Nutzer der Apple-Watch können sich über die Meine Bank-App zudem Inhalte vorlesen und sich auf dem iPhone per Touch ID einloggen. Über die „Banking & Brokerage“-App von ING-DiBa können Nutzer u.a. auch Fotoüberweisungen durchführen, Zahlungen per Touch ID autorisieren, Dokumente hochladen und versenden sowie App-Überweisungen ohne TAN per zusätzlicher Smartsecure-App durchführen.

Fotoüberweisung bei der App der ING DiBa
Fotoüberweisung bei der App der ING DiBa

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Britische Banken sind dagegen experimentierfreudiger: So bietet Barclays über die App Pingit beispielsweise Zahlungen an Personen über verknüpfte Twitter-Konten, Einkäufe, virtuelle Geschenke (z.B. iTunes-Guthabenkarte) und Direktüberweisungen an Nutzer anderer Banken über die Mobilfunknummer an. Voraussetzung dafür ist eine Anmeldung bei dem bankenübergreifenden Mobile-Payment-System Paym.

NatWest: Das Smartphone als Ersatz für die Bankkarte.
NatWest: Das Smartphone als Ersatz für die Bankkarte.

Kunden der Royal Bank of Scotland und NatWest können sich per Touch ID mit dem Fingerabdruck einloggen, das Smartphone als Bankkarte nutzen und per App Geld am Bankautomaten abholen. Bei der Lloyds Bank müssen Kunden beim Login lediglich drei Zeichen ihrer Online-Banking-Daten eingeben. In Frankreich steht besonders die Kundenbeziehung im Fokus: Fast alle der Top Banking-Apps machen es möglich, per In-App-Nachricht mit dem Bankberater zu kommunizieren. Der Großteil der französischen Banken ist bereits mit einer optimierten App auf der Apple Watch präsent.

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Vor allem ein Blick nach Großbritannien zeigt, was technisch möglich ist. Zwar braucht es in Deutschland sicher keine Twitter-Payments, doch vor allem in Sachen Usability, Beratung und Verwaltung haben Banking-Apps hierzulande sicher noch Luft nach oben. Denn Direktbanken, Internetkonzerne, Startups und Bezahlanbieter haben längst eigene Produkte in der Pipeline mit Fokus auf die Generation Smartphone. Das Smartphone-Konto Number26 ist so ein Beispiel. Aber auch bei Jugendlichen sehr beliebte Dienste wie Snapchat oder Facebook haben in den USA bereits eigene Bezahl- und Überweisungsfunktionen eingeführt. Dort steht vor allem eines an erster Stelle: Benutzerfreundlichkeit. (Beitragsbild: shutterstock.com)

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Unternehmen im Beitrag

2 Antworten zu “Banking-Apps in Deutschland: Sicherheit statt Innovation.”

  1. […] Banking-Apps in Deutschland sind im Vergleich zu britischen und französischen Banking-Applikationen wenig innovativ. Der App-Analysedienst AppAnnie hat die zehn meistgenutzten Apps deutscher Privatbanken mit den Banking-Angeboten britischer und französischer Banken verglichen und festgestellt, dass bei Sparkassen und Co vor allem in Sachen Usability noch Luft nach oben ist. weiterlesen auf mobilbranche.de […]

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