Smartphones und Smart Home: Gigaset steigt ins Smartphone-Geschäft ein.

Bildschirmfoto 2015-01-19 um 09.01.29Touchscreen statt Wählscheibe: Gigaset will als erster deutscher Hersteller ins Smartphone-Geschäft einsteigen. Schon dieses Jahr könnten die ersten Geräte vorgestellt werden, wie Gigaset-Chef Charles Fränkl gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“ sagt. Das bisher auf die Herstellung von Festnetztelefonen spezialisierte Unternehmen aus München will sich vor allem durch Design und hohe Qualität von der Konkurrenz abheben. Mit Billig-Smartphones will und kann Gigaset nicht konkurrieren. Das Verkaufsargument Nummer eins soll das vernetzte Zuhause (Smart Home) sein. Die Smartphones sollen zur Schaltzentrale der eigenen vier Wände werden. Charles Fränkl will die Mobilgeräte nicht nur eng mit dem Festnetz verbinden, sondern auch mit Türen, Fenstern oder Bewegungsmeldern: „Wir haben eine Cloud programmiert, in die alle Daten fließen, die Tür- und Fenstersensoren, Bewegungsmelder oder Kameras liefern. Entwickelt hat die Cloud unser Forschungsteam in Breslau.“ Mit Gigaset elements hat das Münchner Unternehmen zudem bereits eine Smart-Home-Lösung auf den Markt gebracht, über die Nutzer mobil oder am Desktop-Rechner die eigenen vier Wände überwachen können. Tür-, Fenster- und Bewegungssensoren senden relevante Daten an die App. Ein Alarmsensor verscheucht per Klick ungebetene Gäste durch ein schrilles Sirenengeräusch aus dem Haus.

Die Smartphones sollen in China produziert werden. Dazu wurde ein Entwicklungszentrum in Shenzhen vor den Toren Hongkongs aufgebaut. Möglich wurde die Neuausrichtung durch einen Investor. Der Millardär Pan Sutong hat mit seiner Investmentfirma 2013 die Mehrheit an dem damals verschuldeten Unternehmen übernommen. Durch eine Kapitalerhöhung und Wandelschuldverschreibungen flossen Gigaset 42,9 Mio Euro zu. Den Rest steuerte die Investmentfirma Goldin Fund zu. Mittlerweile ist Gigaset nach eigenen Angaben „komplett entschuldet“. Während die neuen Smartphones in China produziert werden, soll das Festnetzgeschäft aber in Deutschland bleiben. „Eine Standortdiskussion werde es nicht geben, kündigt Fränkl an. Kündigungen schließt Fränkl aber nicht aus. Gigaset müsse auch in Zukunft „wirtschaftlich noch weiter optimieren“. Die Zukunft steht aber wohl im Zeichen des Smartphones. Das macht Fränkl anhand der Absatzpotenziale deutlich: „Letztes Jahr wurden weltweit 60 Millionen neue Schnurlostelefone verkauft. Wir liefern davon immerhin gut ein Drittel aus. Zur gleichen Zeit wurden aber mehr als eine Milliarde Smartphones vertrieben. Das ist der große Unterschied.“ Die neuen Festnetzgeräte kommen Smartphones ohnehin bereits sehr nahe – sie sind internetfähig, unterstützen Apps, sind per Touchscreen zu bedienen und haben die Form eines Handys.
„Süddeutsche Zeitung“, S. 16, sueddeutsche.de

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