Die 7 gängigsten iPhone-Navigationsmodelle.

Melinda_AlbertMelinda Albert, Mobile App Designerin/Konzepterin aus Berlin, entwirft und konzipiert seit über 4 Jahren mobile Applikationen für iOS und Android. Mit ihrem Know-How unterstützte sie bereits zahlreiche Unternehmen wie Immobilienscout24, Telekom AG, eBay Kleinanzeigen und die Sparkasse. In einem Beitrag für mobilbranche.de schreibt sie über die 7 gängigsten iPhone-Navigationsmodelle.

Du hast eine gute Idee für eine App, weißt aber nicht, welches iOS-Navigationsmodell dafür am geeignetsten ist? Keine Sorge, im Folgenden erhältst du einen schnellen Überblick darüber, welche Möglichkeiten du hast und worin die Vor- und Nachteile der einzelnen Modelle liegen.

1. iPhone-Navigationsmodelle: die Baumstruktur

Eines gleich vorweg: die Baumstruktur zählt nicht unbedingt zu den spannendsten Navigationsmodellen für deine iPhone-App, sie ist aber für eine übersichtliche Darstellung bei fünf oder mehr Kategorien eine hervorragende Wahl. Gleichwertige Informationsblöcke können hier in einer nach unten scrollbaren Liste aufgeführt werden, um eine einfache und intuitive Bedienung durch den Benutzer zu ermöglichen. Über die jeweiligen Listen-Items gelangt der User in tiefer liegende Navigationsebenen. Mit dem Zurück-Button der Navigationsleiste navigiert er hierarchisch wieder – genau – zurück!

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2. iPhone-Navigationsmodelle: die Tab-Leiste

Aus 3-5 „Tabs“ oder Schaltflächen bestehend, befindet sich die Tab-Leiste stets am unteren Bildschirmrand deiner iPhone-App. Mit einem aussagekräftigen Bild und Text versehen, vereint sie grundlegende Funktionen, Modi sowie Applikationen deiner App und ist aus jeder Ebene heraus bedienbar.

Entgegen der Tab-Leiste erscheint die „Tool-Bar“ lediglich kontextuell und kommt ohne Bildunterschriften daher.

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Möchtest du mehr als fünf Tabs in einer Tab-Leiste platzieren, werden die entsprechenden Schaltflächen lediglich durch einen mit „Mehr“ bezeichneten Button und punktiert angedeutet. Eine Liste aller hier platzierten Funktionen offenbart sich dem Nutzer erst nach einem Klick auf die Schaltfläche. Nicht unbedingt nutzerfreundlich, aber manchmal unvermeidbar. Beispiel: iTunes.

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3. iPhone-Navigationsmodelle: das Karten-Navi

Bevorzugst du eine äußerst einfache Bedienbarkeit deiner iPhone-App und hast ohnehin nur wenige, gleichwertige Inhalte? Dann schau dir die Karten-Navigation einmal genauer an. Hier lassen sich sämtliche Inhalte durch bequemes swipen betrachten. Bis zu zwanzig dieser sogenannte „Flat-Pages“ finden in diesem Navigationsmodell Platz; dargestellt durch einen jeweiligen Pagination-Punkt.

Allerdings verhält sich die Karten-Navigation linear und User müssen unter Umständen ein Dutzend Wischbewegungen ausüben, um wieder auf Seite eins zu gelangen. Meine Empfehlung liegt daher bei maximal 7-9 Flat-Pages – je weniger, desto besser.

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4. iPhone-Navigationsmodelle: das Dashboard

Gegen 2010 erschien die auch unter dem Namen Dashboard bekannte „Grid-Navigation“. In textversehene Icons aufgeteilt, finden hier sämtliche Funktionen und Menüs eine übersichtliche Darstellungsform auf dem Homescreen. Bis zu neun Stück können das maximal sein – die bis auf eine Top-to-Bottom-Prioritätenordnung allerdings gleichwertig sind. Das Dashboard-Modell eignet sich für viele iPhone-Apps daher nur bedingt.

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5. iPhone-Navigationsmodelle: die versteckte Navigation

Spätestens seit der durch Facebook eingeführten „Sidebar-Navigation“ zählt der typischerweise links platzierte Button zum gängigen Repertoire an Navigationsmodellen. Durch dessen Betätigung schiebt sich der dargestellte Inhalt aus dem Screen heraus nach rechts, um Platz für eine scrollbare, mit beliebig vielen Inhalten gefüllte, Listennavigation zu bereiten. Fernab negativer Facebook-Assoziationen bietet die versteckte Navigation eine komfortable, etablierte Bedienmöglichkeit für den Benutzer. Namenhafte Freunde dieses Modells sind:

  • Facebook
  • Xing
  • Youtube
  • Gmail
  • Jolicloud
  • Google Places

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6. iPhone-Navigationsmodelle: kombinierte Navigationsmodelle

In deiner kreativen Freiheit muss sich deine iPhone-App natürlich nicht auf ein einziges Navigationsmodell beschränken. Häufige Kombinationen finden sich in der Listen-, Karten- oder Dashboard-Ansicht. Bei Letzterer auch deswegen, um die Maximalanzahl der Icons auf dem Bildschirm durch Implementierung anderer Modelle zu übergehen. Dies kann auch dann sinnvoll sein, wenn du deine Grid-Navigation nachträglich um weitere Funktionen oder Features erweitern möchtest.

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7. iPhone-Navigationsmodelle: Apps ohne typische Navigation

Möchtest du deine iPhone-App individuell gestalten, ohne dich auf die gängigsten Schemata festzulegen? Eine gute Idee!

Bei komplexeren Navigationsmodellen solltest du allerdings unbedingt auf professionelle Unterstützung für die Umsetzung zurückgreifen. Bei durchdachten Applikationen mit hohem Erfolgspotenzial lohnt es sich, einen App-Designer zu konsultieren, denn ein individuelles Navigationsmodell sorgt für einen hohen Wiedererkennungswert und verbessert deine Chancen im App-Store!

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Zusammenfassung

Welches Navigationsmodell für deine App am besten geeignet ist, hängt ganz von ihrem Inhalt ab. Hast du wenige gleichgewichtete Inhalte, bietet sich beispielsweise die Baumstruktur oder die Tab-Leiste an, um eine übersichtliche Darstellung zu gewährleisten. Die Karten-Navigation bietet dagegen viel Raum für swipebare Inhalte und ist damit eine gute Alternative zum Dashboard, das wenige Prioritäten, dafür aber eine klare Struktur bietet.

Zeitgemäß ist deine App, wenn du auf eine versteckte Navigation setzt und damit den Spuren von Facebook, Youtube und Xing folgst. Wahre App-Virtuosen verpacken eine gute Idee dagegen in eine individuelle Navigation.

Autorenhinweis:

„Die 7 gängigsten iPhone-Navigationsmodelle“ ist ein Gastbeitrag von Melinda Albert – Mobile Design Berlin (Autor) und Christian Bösel – Wort, Web & Bild (Redaktion).

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