Interview: Marco Hauprich über den Relaunch von DocWallet.

Marco-Hauprich„Vertrauliches Schriftgut-Management gehört bekanntlich immer schon zu den Kernkompetenzen der Deutschen Post“, sagt Marco Hauprich, Senior Vice President Mobile & New Media bei der Deutschen Post AG. Deshalb hat die Post vor einem halben Jahr den mobilen Dokumentenmanager DocWallet veröffentlicht, der „ein wichtiger Baustein im großen Gesamtkonzept des Unternehmens“ ist, wie Hauprich sagt. Nach sechs Monaten am Markt ist dieser Tage nun ein großes Update von DocWallet erschienen, das Marco Hauprich im mobilbranche.de-Interview näher vorstellt. Neu ist u.a. eine Enterprise-Version sowie eine Gratis-Version. Zudem unterstützt DocWallet nun deutlich mehr Dateitypen als bislang.

mobilbranche.de: Vor rund einem halben Jahr hat die Deutsche Post den mobilen Dokumentenmanager „DocWallet“ veröffentlicht. Wie war die Resonanz in den letzten Monaten?

Marco Hauprich: Wir haben DocWallet am 6. Dezember offiziell vorgestellt und waren vom Blitzstart selbst überrascht. Bereits in den ersten fünf Wochen nach Markteintritt wurden 30 000 Downloads der App registriert. Dabei war besonders in den USA eine steigende Nachfrage zu verzeichnen. Aktuell liegen wir bei knapp 70 000 Downloads.

mobilbranche.de: DocWallet ist international verfügbar und in regionalisierten Versionen erhältlich. Gibt es dabei auffallende Unterschiede in der Nutzung zwischen Deutschland und anderen Ländern?

Marco Hauprich: Nein. Sicherheit ist ein internationales Thema, zumal Cybercrime eine immer größer werdende Gefahr darstellt. Deshalb wächst über alle Landesgrenzen hinweg die Forderung nach einem sicheren System bei höchster Bedienerfreundlichkeit, wie wir es mit DocWallet bieten. In unserer Top-Ten-Liste der Länder rangiert Deutschland natürlich an der Spitze. Auf Platz 2 liegt die USA und sogar Kolumbien ist in dieser Liste noch zu finden. Selbst in Australien und Ozeanien haben wir Downloads zu verzeichnen.

mobilbranche.de: Heute nun erscheint ein großes Update von „DocWallet“. Was sind die wichtigsten Neuerungen im Funktionsumfang?

Marco Hauprich: Bei der Realisierung der zahlreichen Neuerungen haben wir etliche Anregungen unserer User umgesetzt. Dieses war von Anfang an so geplant. Denn kein noch so gutes System ist unmittelbar nach seiner Markteinführung bereits perfekt. Ich will hier nur einige Stichworte anreißen. Das wichtigste zuerst: Als Stand Alone Document Reader kann DocWallet nun gratis auf unbestimmte Zeit genutzt werden. Der Synch mit bis zu drei Geräten (PC / Mac) kostet jetzt nur noch 9,99€ pro Jahr für das Synchen von Dateien mit beliebig vielen Geräten zahlt der Nutzer nur noch 19,99€ pro Jahr.

DocWallet ist nun ohne Registrierung nutzbar und neben PDF werden jetzt auch key, *.numbers, *.pages, .pdf, *.xls, *.xlsx, *.ppt, *.pptx, *.doc, *.docx, *.rtf *,*.jpg, *.jpeg, *.png, *.gif, *.zip unterstützt.

Das neue DocWallet arbeitet jetzt auch neben dem PC mit einer Mac-App zusammen. Man kann Bilder importieren, Dokumente via AirPrint drucken und Präsentationen via AirPlay abspielen. Alles in allem sind wir davon überzeugt, mit der verbesserten Usability und dem großen Set an neuen Features eine wirklich nutzenstiftende App zu launchen, die den täglichen Umgang mit Dokumenten wirklich vereinfacht und dabei noch extrem sicher ist.

mobilbranche.de: Bislang lief DocWallet nur auf dem iPad und auf Windows-PCs. Kommen nun weitere Plattformen hinzu?

Marco Hauprich: Ich habe Mac bereits genannt. Vom Start weg war dies eine der Hauptforderungen der User. Wir sind davon überzeugt, dass die Möglichkeit dieser Plattform einen weiteren Erfolgspush für DocWallet mit sich bringen wird und uns neue User erschließt.

mobilbranche.de: Einhergehend mit dem Update ändern sich auch die Preise und es wird verschiedene Pakete geben. War der bisherige Preis von 49,99 Euro pro Jahr zu hoch?

Marco Hauprich: Ob der Einführungspreis zu hoch angesetzt war, vermag ich nicht zu beurteilen. Umgerechnet zehn Schachteln Zigaretten jährlich für ein bislang unerreichtes Maß an Sicherheit scheint mir eigentlich nicht zu hoch gegriffen. Gleichwohl bleibt festzustellen, dass Geld auch für konkrete Sicherheit offenbar nur ungern gezahlt wird. Wir haben dieser Erkenntnis nunmehr Rechnung getragen und bieten deshalb unterschiedliche Pakete an. Dadurch kann jeder User selbst bewerten, welche Angebote er aus dem breitgefächerten DocWallet-Paket für sich speziell herauspicken möchte.

mobilbranche.de: Was ist der konkrete Mehrwert der neuen kostenpflichtigen Versionen gegenüber der neuen Gratis-Version?

Marco Hauprich: Die kostenfreie DocWallet Version bietet ein reines Basisprogramm. Wichtig ist dabei jedoch der Hinweis, dass in puncto Sicherheit der gleiche unerreichte Standard wie beim Top-Angebot selbstverständlich ist. Der aktivere private Nutzer ist wahrscheinlich mit DocWallet SYNC am besten bedient. In dieser Version lassen sich bis zu drei Geräte aktivieren und synchronisieren. Die Zwischenstufe DocWallet TEAM eignet sich für kleinere Unternehmen, die Ordner lassen sich hier im Team teilen. DocWallet ENTERPRISE bietet eine individuelle Unternehmenslösung, praktisch ohne Einschränkungen.

mobilbranche.de: Was bedeutet das Produkt „DocWallet“ eigentlich strategisch für die Deutsche Post? Mit dem klassischen Briefgeschäft hat die App ja eher wenig zu tun.

Marco Hauprich: DocWallet ist ein wichtiger Baustein im großen Gesamtkonzept des Unternehmens. Vertrauliches Schriftgut-Management gehört bekanntlich immer schon zu den Kernkompetenzen der Deutschen Post. DocWallet reiht sich hier nahtlos ein.

mobilbranche.de: Wo soll DocWallet in zwei bis drei Jahren stehen?

Marco Hauprich: Am besten ganz oben in der Liste aller Systeme, die für mehr Sicherheit sorgen. Ernsthaft gesehen, ist Sicherheit und Schutz der User eine der zentralen Fragen unserer Zeit – und daran wird sich auch zukünftig vermutlich nichts ändern. Das ausgefeilte Konzept von DocWallet wird sich gerade auch nach dem jetzt erfolgten Update weiter herumsprechen. Und bislang ist nichts Vergleichbares auf dem Markt. Wir werden alles daran setzen, diese Position zu verteidigen.

mobilbranche.de: Vielen Dank für das Interview!

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