Interview: Marc Schwieger von wynsh über Gamification und Rabatte am Point of Sale.

„Wir drehen das gelernte Rabatt-Paradigma um: wynsh ist das einzige Tool, mit dem Kunden Rabatt, Zugaben oder Überraschungen für genau das Produkt bekommen können, das sie haben möchten“, sagt wynsh-Gründer Marc Schwieger im mobilbranche-Interview selbstbewusst. Im Vorfeld des Mobile Gipfel 2012 am 26. und 27. Juni in Düsseldorf, wo Marc Schwieger über den strategischen Einsatz von Gamification am Point of Sale spricht, erläutert Schwieger, wieso Händler den wynsh-Nutzern einen Rabatt einräumen, wenn sie etwa ein Kleidungsstück schon in der Hand halten: Laut einer aktuellen Umfrage haben 53 Prozent aller Smartphone-User bereits auf Grund einer Info auf ihrem Smartphone direkt im Laden etwas nicht gekauft – und genau hier bietet wynsh eine Lösung für Händler, dem entgegenzuwirken. Der Effekt laut Marc Schwieger: „wynsh-User kaufen mehr und kommen wegen wynsh häufiger zurück in den Laden.“

mobilbranche.de: Mit wynsh bieten Sie eine App an, die am Point of Sale Sofortrabatte verspricht. Was unterscheidet wynsh dabei von anderen Angeboten, etwa aus dem Bereich Mobile Couponing?

Marc Schwieger: wynsh geht weit über normales Mobile Couponing hinaus. Wir drehen das gelernte Rabatt-Paradigma um. Denn wynsh ist das einzige Tool, mit dem Kunden Rabatt, Zugaben oder Überraschungen für genau das Produkt bekommen können, das sie haben möchten. Alles beginnt mit dem Foto meines persönlichen Lieblingsprodukts. Dieser wynsh ist das zentrale Element. Es gibt keine fertigen Coupons für alle, die mich manchmal interessieren; meistens aber nicht. Streuverluste sind bei wynsh strukturell ausgeschlossen. Denn bei wnysh beginnt alles mit dem Wunsch (= wynsh) des Kunden, der emanzipierte Kunde steht im Mittelpunkt. Händler können mit wynsh daher viel genauer und in Echtzeit auf reale Kundenwünsche reagieren, sofort und direkt im Laden.

mobilbranche.de: Sie setzen bei wynsh auf den Trend Gamification. Was ist an diesem Konzept so vielversprechend?

Marc Schwieger: Gamification bedeutet immer, dass der Gamer selbst aktiv wird. Involvement und persönliches Engagement sind die wesentlichen Treiber. Bei wynsh machen spielerischer Nervenkitzel und sofortige individuelle Belohnung das Shopping spannender und emotionalisieren das Einkaufserlebnis. Ein mit wynsh gewonnener Rabatt oder eine gewonnene Zugabe sind wirkungsvoller als das langweilige 30-Prozent-Schild im Schaufenster. Und das können wir mit harten Zahlen nachweisen.

mobilbranche.de: Wieso sollen Händler denn den wynsh-Nutzern einen Rabatt einräumen, wenn sie beispielsweise ein Kleidungsstück schon in der Hand halten und es vermutlich sowieso kaufen würden? Schrumpft dadurch nicht die Marge?

Marc Schwieger: Der stationäre Handel wird durch das Smartphone in einer bisher nicht gekannten Art und Weise herausgefordert. Laut einer aktuellen Umfrage haben 53 Prozent aller Smartphone-User bereits auf Grund einer Info auf ihrem Smartphone direkt im Laden etwas nicht gekauft. wynsh bietet dem Händler eine Lösung, dem entgegenzuwirken. Denn durch einen Gewinn-Algorithmus stellen wir sicher, dass der Händler zu keiner Zeit mehr investiert, als er möchte. Der Effekt ist deutlich: wynsh-User kaufen mehr und kommen wegen wynsh häufiger zurück in den Laden.

mobilbranche.de: Welche Analysedaten bieten sie den teilnehmenden Unternehmen an?

Marc Schwieger: Hier ist uns der Datenschutz besonders wichtig. wynsh kann man sofort und ohne Registrierung nutzen. Wir kennen weder den Namen, noch die Email-Adresse oder die Telefonnummer der User. Wir kommunizieren ausschließlich mit dem Smartphone. Jeder Händler hat über das wynsh-Händler-Backend den direkten Zugriff auf alle Daten, die zu seiner Kampagne gehören: Wie viele haben in den einzelnen Stores gewynsht, wie oft wurde gewynsht, wie oft wurde der Rabatt/die Zugabe eingelöst (Hier erreichen wir Quoten bis zu 90 Prozent) und bei welchen Rabatt wurde gekauft. Darüber hinaus können wir mit wynsh anonym darstellen, woher die Kunden kommen und zu welchen Stores sie im Anschluss gehen.Und wir zeigen, wie viele Unser durch eine Push-Notification noch einmal zurück ins Geschäft kommen (Hier haben wir eine Return-Rate bis zu 38%. Das sind Kunden, die wegen wynsh wieder zurück in den Laden gekommen sind und sich noch mal mit dem Sortiment auseinander gesetzt haben).

mobilbranche.de: Wie ist die Resonanz des Handels und wer sitzt bei Ihnen bereits im Boot?

Marc Schwieger: Die Resonanz im Handel ist sehr, sehr gut. Gewynsht wurde und wird seit August 2011 in ca. 4.000 Stores von ungefähr 140 Brands. Dabei sind zum Beispiel: Levi‘s, Tally Weijl, Vero Moda, s. Oliver, Miss Sixty, Douglas, Mexx, Ernsting‘s Family, Conrad Electronics, Media Markt, Deichmann und viele andere. Fast die Hälfte aller ECE-Einkaufszentren in Deutschland setzen wynsh ein und bei „wynsh in the city“ in München im April waren 70 Läden in der Kaufinger und Theatiner Straße dabei.

mobilbranche.de: Wie läuft die Internationaliserung von wynsh?

Marc Schwieger: wnysh ist aktuell in fast allen europäischen Märkten präsent. Spanien und die Nordics sind dabei besonders aktiv, aber auch in Frankreich, England oder Italien gibt es bereits erste wynsh-Piloten.

mobilbranche.de: Vielen Dank für das Interview!

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