Retention: Wieso Sie ohne eine gute Nutzerbindung schnell Geld im App Marketing verbrennen.

Ein Muss für jeden App-Macher: die Nutzerbindung, auch Retention genannt. Denn nur mit Apps, die auch regelmäßig genutzt werden, können Publisher auch Geld verdienen. Im Vorfeld unseres mobilbranche.de-Seminars „App Retention & Engagement“ am 24. April in Berlin geben wir einen Ausblick, was es bei der Retention-Strategie für Apps zu beachten gibt. 

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Damit Nutzer von einer App wie ein Magnet angezogen werden, bedarf es einer gelungenen Retention-Strategie. (Bild: Shutterstock)

„Im App Business war der Startzeitpunkt für das Thema Retention um 2008/09 mit Eröffnung der App Stores, jedoch nur in den USA. Und daran hat sich im Grunde bis heute nichts verändert. Besonders deutsche Unternehmen haben Retention als Thema überhaupt nicht auf dem Schirm. 99 Prozent all unserer Projektanfragen kommen über App Store Optimization oder Werbekampagnen“, sagt Johannes von Cramon. Der Geschäftsführer der Agentur Growfirst leitet am 24. April bereits zum dritten Mal unser Seminar „App Retention & Engagement“ in Berlin und gibt darin konkrete Retention-Tipps für die Apps aller Teilnehmer.

Wie brennend das Thema Retention ist, zeigt die Studie Mobile Benchmarks 2018 von Adjust. Die Auswertung von weltweit 11.000 Apps für das Jahr 2017 ergab, dass nach einem Zeitraum von 30 Tagen die Retention Rate sowohl bei Android- als auch bei iOS-Apps nur noch im Bereich von 10 Prozent liegt. Das bedeutet, dass von 100 Nutzern, die eine App heruntergeladen haben, nur 10 Menschen die Anwendung nach 30 Tagen noch nutzen. In anderen Worten: 90 Prozent der Nutzer gehen in den ersten 30 Tagen verloren. Und das kostet bares Geld: denn in den meisten Fällen kaufen Apps neue Nutzer über Werbekampagnen für viel Geld ein.

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Bereits einen Tag nach dem Download nutzen nur noch ca. 30 Prozent eine zuvor installierte Android- bzw. iOS-App. Danach sinkt der Wert immer weiter.

Japan hat die weltweit höchste Retention Rate und Deutschland schafft den Weltstandard von 10 Prozent, während in anderen europäischen Ländern der Wert noch niedriger liegt. „Obwohl wir einen Anstieg im Engagement sehen konnten, stehen deutsche App-Entwickler weiterhin vor der Herausforderung, Apps so zu optimieren, um Nutzer langfristig zu binden“, so Adjust-Gründer Christian Henschel.

Doch was genau können App-Entwickler tun, um eine möglichst hohe Bindung zu den Nutzern aufzubauen und ihre Retention Rate erkennbar zu steigern?

Ohne Frage ist die absolute Grundlage für die Nutzerbindung einer App immer eine gute Idee. Johannes von Cramon beobachtet in seinem beruflichen Alltag sehr oft, dass bereits an dieser Stelle die ersten Probleme auftreten: „Viele App-Macher denken, sie lösen ein Problem der Menschheit und navigieren komplett an den Nutzerbedürfnissen vorbei. In diesem Fall kann sie auch kein noch so genialer Produkt- oder Marketingmanager retten.“

Der zweite große Hebel liegt im User Interface (UI) und der User Experience (UX). Das bedeutet, dass eine App über ein gutes und ansprechendes Oberflächen-Design verfügen muss, über das eine schnelle und intuitive Bedienung möglich ist. Es ist von fundamentaler Wichtigkeit, dass der Nutzer sich in der App wohlfühlt und diese gerne nutzt.

Johannes von Cramon empfiehlt zudem, den Nutzer bereits bei der ersten Öffnung der App mit einem cleveren Onboarding zu empfangen. Der User bekommt also eine schnelle Erklärung in alle notwendigen Funktionen der Anwendung – und sollte zugleich nicht mit einer zu komplizierten Anmeldung abgeschreckt werden. Apps, die keinen Fokus auf ein gelungenes Onboarding legen, laufen bereits an dieser Stelle Gefahr, dass Nutzer den Überblick und damit auch den Spaß an der Anwendung verliert. Einleitende Tutorials sollten knapp und punktgenau formuliert und visuell ansprechend gestaltet sein. Auch die Möglichkeit zum Überspringen von Informationen darf nicht fehlen.

Im nächsten Schritt gilt es, den Nutzer über Push-Nachrichten immer wieder zu der eigenen Anwendung zurückzubringen und zu aktivieren. Dabei ist es wichtig, relevante und aktuelle Angebote und Informationen zu verschicken. Push-Nachrichten sollten nach Möglichkeit stets personalisiert, exklusiv, dringlich, anregend (emotional) und vorteilhaft für den Nutzer sein – aber bloß nicht nervig! Dabei spielen auch die richtige Wortauswahl eine entscheidende Rolle, wie eine Studie von Leanplum zeigt. In Zusammenhang mit Push-Nachrichten sind zudem Retargeting-Maßnahmen auf Facebook und anderen qualitativen Ad-Netzwerken sehr sinnvoll.

Doch heißt das, dass eine gute App mit gelungenen Retention-Maßnahmen gar keine Werbung und App Store Optimization braucht? Nein, meint Johannes von Cramon: „Ein gutes Produkt mit hoher Retention ist nichts wert ohne effektive Nutzerakquise und umgekehrt. Die beiden Bereiche bedingen sich gegenseitig. Jedoch muss Retention auf der Prioritätenliste weiter oben stehen, um kein Marketingbudget durch ein schlechtes Produkt zu verbrennen.“

Retention-Wissen aus erster Hand

Sie wollen die Retention Ihrer App steigern? App-Experte Johannes von Cramon (Foto rechts) zeigt in unserem Seminar „App Retention & Engagement“ am 24. April 2018 in Berlin, worauf es bei einer umfassenden Retention-Strategie für iOS- und Android-Apps ankommt. Neben der strategischen Ebene erklärt er im Workshop detailliert, welche personellen, technischen und finanziellen Voraussetzungen dafür notwendig sind. Zudem gibt Johannes von Cramon konkrete Tipps zur Steigerung der Retention Rate der Apps aller Teilnehmer. Melden Sie sich jetzt an! Einen Tag vorher bieten wir zudem ein Seminar zu App Store Optimization an. Wenn Sie an beiden Seminaren teilnehmen möchten, so können Sie auch ein vergünstigtes Kombi-Ticket erwerben. Noch bis 24. März gilt für beide Seminare ein vergünstigter Frühbucherpreis.

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