Weihnachtsgeschäft in Apps: Black Friday wird geshoppt, feiertags ist Höhepunkt für Downloads.

Diese Woche beginnt für Shopping-Apps die spannendste Zeit des Jahres: Umsätze und Downloads erreichen Spitzenwerte. Im Jahresendspurt lohnt es sich daher, ein besonderes Augenmerk auf die App-Marketing-Strategie zu legen. Die Daten vom Jahresendgeschäft 2016 geben Aufschluss, wie App-Anbieter ihre Kampagnen in diesem Jahr für eine erfolgreiche Weihnachtssaison gestalten können.

Von Ben Jeger (AppsFlyer)

Das Weihnachtsgeschäft beginnt dieses Jahr am 24. November 2017: Westeuropa einschließlich Deutschland hat die US-Tradition des Black Friday übernommen. Die Shopping-Aktivitäten in Apps liegen an diesem Tag um 50 Prozent über dem Durchschnitt im vierten Quartal des Jahres. Auch die Bedeutung des Cyber Monday wächst mit einem Plus von 30 Prozent mehr Käufen. Das zeigt eine AppsFlyer-Auswertung über 500 Shopping Apps hinweg mit insgesamt 70 Millionen Downloads und 15 Millionen Käufen im 4. Quartal 2016 in Deutschland, Frankreich, UK, Spanien und Italien.

6 Prozent aller im 4. Quartal 2016 erzielten Käufe fielen in den viertägigen Zeitraum zwischen Black Friday und Cyber Monday. Einzig in UK scheint die von den USA adaptierte Einkaufstradition keine große Rolle zu spielen, da sich das mobile Kaufverhalten der Briten an diesem Tag auf einem durchschnittlichen Niveau bewegte. Wenige Tage vor Weihnachten endet die Shopping-Euphorie: Die Anzahl der Käufe ging zwischen dem 22. und 24. Dezember um 40 Prozent zurück im Vergleich zu den ersten drei Dezemberwochen. Von den Last-Minute-Besorgungen profitiert dann der stationäre Handel.

Cross Channel: Apps auf allen Kanälen in Erinnerung bringen

Um in dieser Shopping-Spitzenzeit durchzudringen, müssen sich Apps auf allen Kanälen in Erinnerung bringen. Im Weihnachtsgeschäft sind die Menschen besonders aufgeschlossen gegenüber Angeboten, Geschenkideen und Vermarktungsaktionen, vor allem wenn es sich um Sonderangebote über die Adventswochenenden handelt. Retargeting-Kampagnen, Push-Nachrichten und E-Mail sind zuverlässige Kanäle bei der Vermarktung von Apps und können in dieser Phase intensiver bespielt werden als üblich.

Nutzerakquise funktioniert an den Feiertagen am besten

Für App-Anbieter bedeutet nicht nur die Adventszeit Hochkonjunktur. Einen Nutzerzuwachs dürfen sie vor allem zu den Feiertagen selbst erhoffen, wenn viele ihre neuen Smartphones unter dem Weihnachtsbaum in Betrieb nehmen. Die Anzahl der Neuinstallationen ist an den Weihnachtsfeiertagen um 25 Prozent höher als der Durchschnitt in Q4.

Für Kampagnen zur Nutzerakquise in diesem Zeitraum empfehle ich einen detaillierten Blick, welche Werbenetzwerke nicht nur viele, sondern langfristig auch aktive und zahlende Nutzer generieren. Die erfolgreichsten Werbeplattformen für iOS und Android sind die beiden Platzhirsche Facebook und Google. Doch für iOS Apps lohnen sich Apple Search Ads in besonderem Maße, da sie den besten ROI erzielen, während sich Videospezialisten wie Unity Ads oder Vungle gut bei der Vermarktung von Android Gaming-Apps in Westeuropa schlagen. Es lohnt sich also genau hinzuschauen, welche Werbeplattformen für welches Ökosystem am besten funktionieren.

Suchanzeigen in Apples App Store: Schweiz als Testmarkt für Deutschland

Seit 17. Oktober können App-Vermarkter in der Schweiz Suchanzeigen in Apples App Store schalten. Damit ist die Schweiz der erste Markt in Kontinentaleuropa, in dem dieses Werbeformat verfügbar ist. Bislang waren Search Ads im App Store nur in den USA, UK, Australien und Neuseeland buchbar. Die bisherige Performance in den englischsprachigen Märkten übertrifft die Erwartungen: Die Apple Search Ads sind für die Vermarktung von Apps neben Facebook und Google das neue Mittel der Wahl, indem sie 30 Prozent mehr Umsatz pro Nutzer (Average Revenue Per User = ARPU) generieren bei um 40 Prozent niedrigeren Kosten als andere Netzwerke. Anbieter, die ihre iOS App international vermarkten wollen, setzen mit den Apple Search Ads auf das richtige Pferd. Die Schweiz könnte für deutschsprachige Apps ein interessanter Markt sein, um Apples Suchanzeigen im Weihnachtsgeschäft zu testen, bevor sie in Deutschland starten.

Über den Autor:

Ben Jeger leitet als Managing Director DACH die Expansion von AppsFlyer in Deutschland, Österreich und Schweiz sowie den nordeuropäischen Märkten. Er kam aus einer langjährigen Führungsposition bei Fyber zu der führenden Plattform für die Attribution mobiler Werbung und Marketing-Analytics. Ben hat Business & Management an der University of Manchester Business School studiert.

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