Autonomes Fahren: Zwischen realem Traum und künstlicher Realität.

Kurz davor oder noch weit entfernt? Das selbstfahrende Auto ist bereits Realität – zumindest in vielen Köpfen der Autoindustrie. An jeder Ecke trifft man auf den Begriff autonomes Fahren. Doch wie weit ist die Entwicklung hinter diesem sehr inflationär genutzen Begriff tatsächlich?

Autokonzerne wie Daimler stellen gern bunt illustrierte Zukunftskonzept wie den autonomen Smart Vision EQ Fortwo vor. Der clever Stadtflizer hat Augen in den Scheinwerfern, scannt sein Umfeld mit feinsten Sensoren und besitzt anstelle eines Lenkrades einen Monitor. Michael Förtsch beschreibt diesen Wagen in seinem gestern erschienen Beitrag „Der Smart hat künftig Augen – aber kein Lenkrad“ mit den Worten: „Der ist nämlich mit jeder Menge futuristischer Ideen und Technologien bestückt, die das Auto zum Gemeingut einer smarten und vernetzten Gesellschaft machen sollen.“

Eins ist klar, die Automobilindustrie möchte mit neuen Ideen glänzen und potenzielle Kunden begeistern. Dementstprechend verschwenderisch wird dann mit Superlativen jongliert. Wenn man sich hingegen mit Autoexperten unterhält, so klingen plötzlich viel neutralere Töne an. t3n.de unterhielt sich mit den beiden Experten Juergen Reiner und Wolfgang Bernhart. Dabei zeigte sich, dass selbst der hochmoderne Tesla nur auf der 2. Automatisierungsstufe landet – und damit streng genommen gar kein autonomes Auto ist.

Die 4 Stufen zur autonomen Mobilität

Zur Erklärung: Die internationale Vereinigung Society of Automotive Engineers (SAE) hat ein Raster geschaffen, das auf vier Stufen den Grad der Selbstständigkeit von Fahrzeugen angibt. Level 2 ist bereits dann erreicht, wenn das Fahrzeug über Assistenzsysteme verfügt, die den Fahrer unterstützen – allerdings muss der Fahrer seine Hände noch am Steuer lassen und mit den Augen die Straße beobachten. Auf Level 3 darf der Fahrer seine Hände zwar vom Lenkrad nehmen, muss aber weiterhin aktiv mitdenken und in Gefahrensituationen schnell eingreifen. Erst Level 4 ist ein vollständig autonomes System, bei dem der Fahrer keine aktive Aufmerksamkeit beim Fahren mehr aufbringen muss. „Beim Level 4 handelt es sich um ein redundantes System, das ich als autonom bezeichnen würde”, sagt Wolfgang Bernhart, der für das Beratungsunternehmen Roland Berger beschäftigt ist.

Fazit

Momentan ist Level 4 – also das tatsächlich vollkommen autonome Fahrzeug – aus verschiedenen Gründen noch nicht erreichbar. Zum einem, weil es regulatorische Hürden gibt. Der Gesetzgeber erlaubt es schlichtweg noch nicht, auf einer deutschen Autobahn ohne Hand am Steuer zu fahren. Und zum anderen existieren noch sehr große technische Hürden bei der Erstellung von Softwaresystemen, die selbstständig intelligente Entscheidungsprozesse im Straßenverkehr realisieren können.

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