Shopping-Apps müssen offensichtlich mehr bieten.

Es scheint fast, als wären die Nutzer von einer allgemeinen „App-Müdigkeit“ ergriffen. Zwar verbringen sie mehr Zeit mit dem Smartphone und mit ihren Apps. Aber die Zahl der regelmäßig genutzten Anwendungen ist eher gering. Lohnt es sich für Händler noch, eine neue App auf den Markt zu bringen? Das Unternehmen Connox wollte es auch in diesem Jahr genauer wissen und legt die Ergebnisse seiner Studie „Shopping-App-Nutzung“ vor.

Dazu wurden im Juli 2017 insgesamt 1.936 Frauen und Männer befragt, wobei die Befragten aus dem Kundenkreis des Unternehmen selbst stammen. Die Zahlen sind somit nicht repräsentativ, zeigen aber Tendenzen in Bezug auf die Smartphone-Nutzer im Allgemeinen.

Die Bedeutung des Smartphones beim Online-Einkauf hat zugenommen

Die Akzeptanz der Kunden, mit dem Smartphone nicht nur nach Produkten zu suchen, sondern darüber auch einzukaufen, hat im direkten Vorjahresvergleich leicht zugenommen. So gaben 17 (Vorjahr 11) Prozent der Befragten an, damit mehrmals in der Woche einzukaufen. Einige Male im Monat tun dies immerhin 26 (23) Prozent. Das mobile Gerät wird in dieser Hinsicht dem Desktop-PC gefährlich, kann dessen Dominanz aber noch nicht brechen. Bei den Kunden, die mehrmals in der Woche einkaufen, ist der Abstand geringer. Hier behauptet sich der Desktop mit 23 Prozent Nennungen ganz knapp. Bei den Personen, die nur einige Male im Monat online einkaufen, nutzen zwar 26 Prozent das Smartphone aber 46 Prozent den Desktop.

Kunden bevorzugen eine mobile Site

Aber wie steht es nun um die Nutzung von Shopping-Apps? Gegenüber dem Vorjahr hat sich der Nutzerkreis von Einkauf-Apps nur minimal vergrößert. Gaben im Jahr 2016 34 Prozent an, am häufigsten Shops per App besucht zu haben, sind es in diesem Jahr gerade einmal 2 Prozent mehr. Die mobile Website dominiert also das Einkaufserlebnis der Kunden. Aber warum ist das so?

Werden die Kunden befragt, zeigt sich, dass der Handel noch Nachholbedarf hat, die Vorteile von Shopping-Apps generell herauszustellen. Als Gründe für die Nichtnutzung einer App gaben die Kunden an:

  • Angst um ihre eigenen Daten: Für 40 Prozent der Nicht-App-Nutzer ist dies der Hauptgrund, sich keine Shopping-App zu besorgen. Das unterstreicht, wie wichtig es ist, beim Launch einer App nicht nur auf deren Vorteile, sondern insbesondere auch auf die Datensicherheit zu verweisen.
  • Speicherplatz bzw. Volumenprobleme: Das gibt für 18 Prozent den Ausschlag, keine App zu installieren. Hierauf kann der Händler natürlich keinen direkten Einfluss nehmen.
  • Einkaufserlebnis nicht ausgereift: Die 14 Prozent, die dies als Hinderungsgrund nannten, müssen also bereits einmal negative Erfahrungen mit einer App gesammelt haben. Bei diesem Personenkreis wird es natürlich schwer, ihn noch einmal dazu zu bringen, eine App zu verwenden.
  • Ein zweistelliger Prozentsatz gibt immerhin an, dass ihr bevorzugter Händler keine eigene App anbietet.

Bedenklich ist auch der Anteil der Nutzer, der die Ansicht vertritt, gegenüber einer mobilen Website mit einer App einen Nachteil zu haben. All das deutet darauf hin, dass der Anteil der App-Nutzer sich nur dann vergrößern wird, wenn es gelingt, diese Vorbehalte zu zerstreuen. Insbesondere, was die Sicherheit betrifft.

Warum Kunden sich eine Shopping-App überhaupt installieren

Warum installieren die Kunden überhaupt eine App? Wichtigstes Argument ist die Häufigkeit des Einkaufs beim Anbieter. 62 Prozent gaben an, dass sie regelmäßig bei dem Shop einkaufen und sich deswegen eine App lohnt. Hier scheint also die Vorteilsargumentation der Händler funktioniert zu haben. Nicht zu unterschätzen ist aber das Thema Gutscheine in diesem Zusammenhang, denn immerhin fast ein Viertel der Nutzer hat für die Installation einen Gutschein erhalten.

Ist die App einmal installiert, erkennen die Kunden deren Vorteile an. An Shopping-Apps wird demnach am häufigsten geschätzt:

  • Die Bequemlichkeit,
  • schnellere und einfachere Navigation,
  • ein schnellerer Einkaufsprozess,
  • Statusmeldungen zum Einkauf direkt auf dem Smartphone.

Interessant ist zumindest bei den Teilnehmern dieser Studie, dass Zusatztools (Filialfinder, Produktscanner usw.) eher selten als Vorteil genannt wurden, auch das Teilen von Inhalten mit Freuden via Facebook oder WhatsApp wurde kaum erwähnt.

Vorsicht bei Push-Nachrichten!

Die Initiatoren der Studie haben die Nutzer auch nach Ihren Vorlieben zu Push-Nachrichten befragt. Auch in dieser Hinsicht lässt sich zumindest eine Tendenz erkennen. Einschränkend muss man sagen, dass an dieser Stelle Mehrfachnennungen erlaubt waren.

Nicht zu unterschätzen ist der Anteil der Nutzer, die von einer Shopping-App gar keine Push-Nachrichten erhalten wollen. Klar im Fokus stehen Informationen rund um die Transaktion. Erwünscht sind:

  • Statusberichte zur Bestellung
  • Erinnerungen an ablaufende Gutscheine
  • Aktuelle Angebote

Doch schon bei den Angeboten ist die Zustimmung nur noch halb so groß wie zum Bestellstatus. Es gilt also für den Händler, das Instrument der Benachrichtigungen mit Bedacht einzusetzen.

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