Sarahah: Messenger-App überzeugt mit Anonymität.

Überraschender Erfolg: Eine neue App dominiert derzeit die App Stores weltweit. Sarahah erlaubt das anonyme Senden von Textbotschaften. Was ursprünglich dafür gedacht war, Chefs ehrlich zu beurteilen, entwickelt sich zur Erfolgs-App für ein Millionenpublikum. Saraha zeigt, dass einzelne Anwendungen neben Facebook und Google noch erfolgreich sein können. Die App muss aber beweisen, dass die langfristig mehr ist als ein Forum für Hasskommentare.

Die App funktioniert ähnlich wie klassische Messenger Apps: Ein Nutzer schreibt eine Nachricht an einen anderen. Der große Unterschied dabei ist aber, dass der Empfänger keine Ahnung hat, wer ihm die Nachricht gesendet hat.  Das Konzept macht vor allem anonymes Feedback möglich. Gestartet war die App, um ohne Angst vor Konsequenzen Vorgesetzte zu kritisieren. Seit der Öffnung für ein größeres Publikum können mit Sarahah („Ehrlichkeit“) aber auch Freunden oder Bekannten anonyme Botschaften gesendet werden.

Entwickelt wurde Sarahah vom saudi-arabischen Entwickler Zain al-Abdin Tawfiq. Die Website-Version fand im arabischen Raum schnell Beliebtheit. Mitte Juni kam Sarahah dann auch in die App Sores. Seitdem explodieren die Downloadzahlen. Sarahah ist dabei nicht mehr nur im arabischen Raum ein Renner sondern stieg auch in den USA, Kanada und Australien schnell auf. Laut App Annie ist die Sarahah mittlerweile in 25 Ländern auf Platz eins des App Stores von Apple, auf dem Android-Markt immerhin in drei Ländern unter den Top Five. Dabei kamen die Entwickler ohne jegliche Förderung aus und setzten stattdessen auf einen Mix aus kleinem Entwicklerteam und geringen Kosten.

Sarahah erlaubt anonyme Textbotschaften. Laut Entwickler soll die Kommunikation so insgesamt besser werden.

Der Erfolg der App kommt überraschend. Ein Großteil des App-Markts scheint seit Jahren fest in den Händen von Größen wie Facebook und Google zu sein. Andere Anbieter tun sich schwer, in den höheren Regionen des Rankings Fuß zu fassen. Nur selten gelingt ein überraschender Durchbruch. 2014 konnte Flappy Bird zeitweise überraschende Erfolge feiern.

Noch ist unklar, ob Sarahah als Konzept dauerhaft erfolgreich sein kann. Als Plattform für konstruktives Feedback gestartet, entwickelt sich die App immer mehr zum Kanal für Hassbotschaften. Die Anonymität der Anwendung scheint dabei Hemmschwellen abzubauen. „Wir geben unser Bestes, um das zu verbessern“, sagt Gründer al-Abdin Tawfiq. „Das wahre Ziel von Sarahah ist nämlich, die Kommunikation zu verbessern“. Laut Reviews im App Store liegt das größte Problem derzeit sowieso an anderer Stelle. Die Nutzer stören sich an langen Wartezeiten und regelmäßigen Systemabstürzen.

– Anzeige –
Machen Sie es wie die Deutsche Post, adjust oder IQ mobile
und bewerben Sie Ihr E-Book, Ihr Firmen-Event oder Ihren Messeauftritt zielgruppenscharf direkt im mobilbranche.de-Newsletter. Mit uns erreichen Sie Deutschlands Mobile-Entscheider direkt in ihrem Posteingang. Weitere Infos in unseren Mediadaten oder direkt bei Florian Treiß: treiss@mobilbranche.de oder Tel. 0341/42053558

Diesen Artikel teilen

Kommentare sind geschlossen.

Mobilbranche.de Newsletter

Hiermit akzeptiere ich die Datenschutzbestimmungen.