Interview: Telefónica-Manager Fernando Burgos über die Zukunft von O2 Banking.

Fernando BurgosMobile Banking wird mit Sicherheit weiter an Bedeutung gewinnen, aber wie Studien und die Erfahrungen zeigen, aktuell noch nicht mit der Geschwindigkeit, wie sich das viele noch vor einigen Jahren vorgestellt haben“, sagt Telefónica-Manager Fernando Burgos. Seit 2011 ist er bei Telefónica Deutschland für Innovationen zuständig. Vor seinem Engagement bei der O2-Muttergesellschaft arbeitete Burgos für die Swisscom Mobile AG sowie für das IT‐Unternehmen Perspectix AG. Wir haben im Vorfeld des 22. Mobilisten-Talk „Mobile Banking“ am kommenden Montag im Telefónica BASECAMP mit ihm gesprochen. Im Interview verrät Burgos, welche Erfahrungen sein Unternehmen im vergangenen Jahr mit dem rein mobilen Bankkonto „O2 Banking“ gemacht hat, spricht über Vorteile von mobilen Angeboten wie O2 Banking, N26 oder Yomo und wagt einen Ausblick auf die Zukunft des mobilen Bankings.

mobilbranche.de: Rund ein Jahr ist es her, dass Telefónica den Start von O2 Banking bekanntgegeben hat, einem rein mobilen Bankkonto. Wie wird O2 Banking von Ihren Kunden angenommen?

Fernando Burgos: Bereits wenige Monate nach dem Start von o2 Banking haben uns zahlreiche positive Rückmeldungen von unseren Kunden erreicht. Auch mit den Downloadzahlen und den Transaktionszahlen sind wir sehr zufrieden. Neben den zahlreichen positiven Kundenfeedbacks, sind auch die Experten begeistert – o2 Banking konnte beim Handelsblatt Diamond Star Award, dem Banking IT Innovation Award und dem Privatkunden Innovationspreis überzeugen.

mobilbranche.de: Wie läuft die Kooperation mit der Fidor Bank?

Fernando Burgos: Wir wollten als erster Mobilfunkanbieter auf einzigartige Weise Mobilfunk und Banking verbinden und etwas ganz Neues schaffen. Dafür haben wir einen starken Partner gesucht. Die Fidor Bank AG ist eine in Deutschland lizensierte Direktbank und ein Experte im Bereich Banking. Für uns ist sie eine optimale Ergänzung. Für den optimalen digitalen Kundennutzen bündeln wir unsere Expertise im Mobilfunk mit den Kompetenzen der Fidor Bank im Bereich Banking.

mobilbranche.de: Was für konstruktive Kritik haben Sie erhalten – was wollen Sie in Zukunft bei O2 Banking noch besser machen?

Fernando Burgos: Der Kunde steht für uns im Mittelpunkt, Kundenfeedback war uns daher bereits während der Entwicklungsphase sehr wichtig. Statt rein aus Unternehmenssicht ein Produkt zu entwickeln, haben wir sehr früh unsere Kunden involviert. Ein Großteil der aktuellen Funktionalitäten ist auf Basis von Kundenwünschen entstanden, wie zum Beispiel die Möglichkeit Datenvolumen an Freunde zu senden. Anhand der Nutzung der neuen Features sehen wir, wie gut diese bei den Kunden ankommen. Auch den Wunsch unserer Kunden nach einer kompakten Übersicht der wichtigsten Informationen Ihres o2 Banking Kontos sind wir gefolgt und haben dafür kürzlich Widgets gelaunched. Auch in Zukunft werden wir unsere Kunden in die Weiterentwicklung involvieren, um so einen Service anbieten zu können, der sich nicht an bestehenden Prozessen im Banking orientiert, sondern das beste Kundenerlebnis bietet.

mobilbranche.de: Mobile Bankkonten wie O2 Banking, N26 oder Yomo bergen die Gefahr, dass Bankkonten zum „Wegwerfartikel“ werden, meint Maik Klotz, mit dem Sie am 24. April beim Mobilisten-Talk diskutieren werden. Was setzen Sie dem entgegen?

Fernando Burgos: Nicht nur neue Anbieter, vor allem auch die Regulierung und die neuen technische Möglichkeiten wie zum Beispiel automatisierter Kontowechselservice oder Video-Ident machen Banking flexibler. Das sehe ich aber nicht als Nachteil, da so auch andere Anbieter als klassische Retailbanken innovative Lösungen anbieten können. Der Mehrwert für den Kunden und die User Experience wird dabei immer wichtiger. Wir wollen unsere Kunden in ihren digitalen Lebensstil unterstützen und ihnen einen Service anbieten, der Banking für sie einfacher und smarter macht – hier sehen wir noch enormes Potential.

mobilbranche.de: Mit was will sich O2 Banking künftig von der Konkurrenz abheben?

Fernando Burgos: o2 Banking ist eine wirkliche Innovation und trifft exakt den digitalen Lebensstil unserer Kunden trifft. Das Smartphone dient nicht mehr nur zur Kommunikation, sondern wird immer mehr zur Schaltzentrale des digitalen Lebens. Wir machen das Smartphone erstmals zur vollwertigen Bank und bieten unseren Kunden einen echten Mehrwert: Megabytes statt Magerzinsen.

Wir nutzen unsere Kompetenz im Bereich Mobilität auch in Zukunft für neue Features und Services für unsere Kunden, um o2 Banking noch besser zu machen – dabei richten wir uns voll nach den Wünschen unserer Kunden.

mobilbranche.de: Wohin wird sich der Markt für mobiles Banking weiterentwickeln?

Fernando Burgos: Mobile Banking wird mit Sicherheit weiter an Bedeutung gewinnen, aber wie Studien und die Erfahrungen zeigen, aktuell noch nicht mit der Geschwindigkeit, wie sich das viele noch vor einigen Jahren vorgestellt haben. Deutschland ist noch immer Bargeld-Land und die Kartennutzung hat sich noch vor gar nicht so langer Zeit erst wirklich etabliert. Telefónica Deutschland unterstützt Services, die unseren Kunden ihr digitales Leben erleichtern und ihnen die Chancen der Digitalisierung zugänglich macht. Für ein erfolgreiches Produkt, das gilt auch im Bereich Mobile Banking, steht immer der Kundennutzen im Fokus.

mobilbranche.de: Vielen Dank für das Interview und bis nächste Woche beim Mobilisten-Talk in Berlin!

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