Virtuelle Realität wird bald Standard auf Android-Geräten.

Nokia OZO auf der Samsung Gear
VR-Brille Samsung Gear mit Nokia OZO auf dem MWC

Tagträumerei bei Google: Die virtuelle Realität (VR) ist in aller Munde. Google will die Technologie flächendeckend auf seinen Smartphones integrieren. Bislang können nur wenige Android-Smartphones die Plattform „Daydream“ nutzen. Auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona war VR eines der prägenden Themen. Die Technologie ist für verschiedene Anwendungsbereiche interessant.

Die Daydream-Plattform war im vergangenen Jahr gestartet. Die nötigen Schnittstellen sind in der aktuellen Android-Version „Nougat“ eingebaut. Das Smartphone dient dabei als Display und wird in ein ebenfalls bei Google entwickeltes Gehäuse gesteckt. Zur Steuerung ist ein Controller mit berührungsempfindlichem Feld vorgesehen. Heute ist die VR-Technologie nur in den Spitzentelefonen integriert. Schon bald dürfte sie aber auch Teil von Mittelklasse- oder Einstiegsmodellen sein. Dies würde Millionen von Nutzern den Einstieg in die virtuelle Realität ermöglichen. Während Samsung, Facebook, HTC und Sony teure Headsets entwickeln, setzt Google auf VR über Smartphone-Brillen. Der Videokonsum in virtueller Realität sei zu einer Schlüsselanwendung geworden, sagte Google-Manager Amit Singh. Die Google-Tochter YouTube unterstützt derartige Angebote bereits. Nun soll die VR flächendeckend nutzbar gemacht werden.

Der Enthusiasmus in der Branche ist groß: „Dieses Jahr wird ein Wendepunkt für die Technologie“, verkündete Arthur van Hoff, CTO und Gründer der VR-Firma Jaunt, auf dem MWC. Tatsächlich investieren zahlreiche Unternehmen in die virtuelle Realität. Gerade für das Marketing werden große Potentiale erkannt. Der Autobauer Audi bewirbt seinen Q5 mittlerweile mit VR-Erlebnissen für Kunden. Die Immobilienbranche möchte Führungen durch noch nicht gebaute Häuser anbieten. Im Ausbildungsbereich könnten Materialien eingespart werden, wenn Lackierer keine echten Türen sondern virtuelle Türen besprühen. In China soll eine ganze Stadt entstehen, um die heimische VR-Industrie zu fördern.

Weitere Entwicklungsschritte der VR sind nötig. Die Datenübertragung muss ausreichend sein, die Stromversorgung zuverlässig und im besten Fall drahtlos. Dank Inside-out-Tracking sollen VR-Brillen ohne äußere Hilfsmittel ihre Position und Bewegung im Raum erkennen. Diese Punkte müssen erfüllt sein, wenn sich die virtuelle Realität auch langfristig durchsetzen soll. Die Entwicklung geht in die entsprechende Richtung. Beispielsweise stellte HTC in Barcelona eine kabellose Version seines VR-Headsets Vive vor.

Die Verbreitung von virtueller Realität über Googles „Daydream“ wird der Branche mit Sicherheit Auftrieb geben. Ein nächster Schritt ist für Google-Manager Singh die Verbindung von virtueller und erweiterter Realität (AR). „Mit der Zeit dürfte es Brillen mit Gläsern geben, die durchsichtig sind und AR-Inhalte einblenden können – aber zugleich auch zum Display für VR werden können.“ Das werde aber noch „nicht in den nächsten ein, zwei Jahren“ möglich sein.

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