WhatsApp greift Snapchat an.

WhatsappNoch mehr Stories: Nach Instagram und Facebook erhält jetzt also auch WhatsApp eine Story-Funktion. Eine weitere App der Facebook-Familie führt damit das von Snapchat bekannte Konzept ein. Nutzer können per „WhatsApp Status“ Videos und Fotos teilen, die nach 24 Stunden wieder verschwinden.  Der Beta-Test für die neue Funktion lief seit November 2016, jetzt sollen alle Nutzer vom neuen Service profitieren können.

Erst im vergangenen Jahr bekam Instagram ein ähnliches Update. Fotos und Videos in „Stories“ sind seitdem für maximal 24 Stunden sichtbar. Der Nutzer erstellt so eine kleine Geschichte seines Tagesablaufs und kann die Bilder mit Text oder kleinen Zeichnungen hinterlegen. „Instagram Stories“ ist bisher ein voller Erfolg. 150 Millionen Menschen weltweit nutzen die Funktion jeden Tag.  Auch die 1,6 Milliarden Facebook-Nutzer sollen in Zukunft von einer ähnlichen Funktion profitieren. Das Potential ist hier sogar noch größer als auf Instagram. Facebook testet seit Januar eine solche Funktion.

Nun führt aber erstmal WhatsApp seinen „Status“ flächendeckend ein. Wie erfolgreich das kalifornische Unternehmen mit seinem Update sein wird ist unklar. Die Möglichkeiten sind eingeschränkt und der Nutzer erreicht nur seine privaten Kontakte. Instagram konnte vor allem damit punkten, dass die Reichweite im Vergleich zu Snapchat meist größer ist.

Für Snapchat ist „WhatsApp Status“ auf jeden Fall ein weiterer herber Schlag. Das Geschäftsmodell des Unternehmens ist auf Bildern und Videos begründet, die sich nach einiger Zeit selbst wieder löschen. Snap möchte im März an die Börse gehen. Erst kürzlich hatte Goldman Sachs eine Verfünffachung des Umsatzes innerhalb von zwei Jahren in Aussicht gestellt. Ob beide Ziele erreichbar sind, ist nach dem Launch der WhatsApp-Funktion unklar.

Für Mark Zuckerberg dürften die Angriffe auf Snapchat eine späte Genugtuung sein. 2013 plante er die Übernahme des Fotodienstes, die jedoch scheiterte. Nun hat Facebook offenbar die Strategie geändert. Anstatt das Unternehmen zu kaufen, kopieren sie ganz einfach dessen Inhalte.

User erhalten also eine weitere Option, wo sie ihre Storys teilen können. Noch ist unklar, welches Medium sich durchsetzen wird. Je nach App variieren Reichweite und Aufwand. Dort posten, wo die eigene Zielgruppe ist, rät Blogger Philipp Steuer. Spannend bleibt es auf jeden Fall. „Mal schauen, wie der Kampf am Ende ausgeht, ich brauche jetzt eine Tüte Popcorn“, meint Steuer.

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