Studie: Mobilfunkdaten helfen bei Verkehrsplanung.

Stuttgart 1Smarter Verkehr: Eine sinvolle und zielgerichtete Verkehrsplanung könnte in Zukunft viel einfacher werden. Mobilfunkdaten können dabei helfen, Bewegungsströme nachzuvollziehen und den Nahverkehr darauf auszurichten. Das Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, Telefónica NEXT und der Datenanalyse-Spezialist Teralytics haben dazu Daten für die Stadt Stuttgart erhoben und Experten befragt.

Verkehrsplanung ist bisher meist sehr aufwendig. Fahrgäste füllen Fragebögen aus, die dann manuell ausgewertet werden müssen. Damit erreichen Städte außerdem nur einen Teil der Fahrgäste in bestimmten Verkehrsmitteln. In Stuttgart, einer Stadt mit enormen Verkehrsproblemen, bleibt so teilweise unklar, wann genau sich wie viele Menschen auf welche Art und Weise bewegen.

Die Nutzung von Mobilfunkdaten kann hier einen großen Mehrwert bieten. Mit ihnen können exaktere Bewegungsprofile in einer größeren Zahl erstellt werden. Man kann erkennen, ob und wann Menschen das Auto oder die S-Bahn nutzen. Die Nutzung mobiler Daten kann die Erhebungszyklen verkürzen und die Kosten der Planung verringern. Alleine bei Telefónica Deutschland werden im Regelbetrieb Mobilfunkdaten für 44 Millionen Kunden erzeugt. „Unsere Studie zeigt, dass Mobile Network Data einen positiven Beitrag zur Verkehrsplanung leisten können. Die Daten sind zeitlich und räumlich hochaufgelöst vorhanden und ermöglichen neue Einblicke in die Einflussfaktoren des urbanen Verkehrs“, erklärt Prof. Anette Weisbecker, stellvertretende Institutsleiterin des Fraunhofer IAO. Laut Telefónica Deutschland erfogt die Datenanalyse vollständig anonymisiert.

„Mit Hilfe der Mobilfunkdaten wäre es möglich, kontinuierliche Informationen zur allgemeinen Verkehrsnachfrage zu gewinnen. Damit könnten wir unsere eigenen manuellen Verkehrserhebungen, die wir in größeren Abständen durchführen, ergänzen“, meint Thomas Hachenberger, Geschäftsführer des Verkehrs- und Tarifverbundes Stuttgart. Ineressant für die Stadt ist beispielsweise, dass auch für seltene und zeitlich begrenzte Events wie das Cannstatter Frühlingsfest oder das Stuttgarter Weindorf einfach Daten erhoben werden können.

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Damit die Methode flächendeckend genutzt werden kann, ist ein entsprechendes Analysewerkzeug notwendig. In Zukunft soll die Methodik außerdem dahingehend weiterentwickelt werden, dass noch trennschärfer zwischen einzelnen Verkehrsmitteln im langsamen städtischen Verkehr unterschieden werden kann.

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