Lendstar im Interview: Kein Schweizer Taschenmesser für Payment.

Lendstar gehört zu den ersten Fintech-Startups in Deutschland. Wir haben mit Gründer und CEO Christopher Kampshoff im Vorfeld des Kongresses PAYMENT 2016 (21. und 22. April in Frankfurt) über seinen Auftritt in der Startup-Sendung „Die Höhle der Löwen“, die Zukunft von Lendstar und über Schweizer Taschenmesser gesprochen.

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Lendstar im Interview

mobilbranche.de: Lendstar wurde 2013 als Peer-2-Peer-Zahlungslösung (P2P) gegründet, also für den Geldtransfer zwischen Privatpersonen. Was hat sich seit dem Start getan?

Christopher Kampshoff: Als wir mit Lendstar gestartet waren, war das Thema Fintech noch sehr jung und ich glaube den Begriff selber gab es zu der Zeit noch nicht einmal. Wir waren damals mit einem klassischen MVP (Minimal Viabel Product) gestartet und haben unsere ersten Erfahrungen gesammelt. Seitdem haben wir unser Produkt stetig weiter entwickelt, verbessert und sehen ein stetig steigendes Userwachstum. Wir waren eine der ersten P2P-Lösungen und wir sind nach wie vor die führende P2P-Lösung in Deutschland.

mobilbranche.de: P2P-Payment wird gerade als Thema entdeckt: Auch Number26 mit Moneybeam, Cringle oder demnächst Cookies bieten es an. Wie beurteilst Du diese Entwicklung?

Christopher Kampshoff mit Mobilbranche.de im Interview

Christopher Kampshoff: Wir waren in Deutschland die ersten, die mit dem Thema Peer-2-Peer Payment angefangen haben. Von daher freuen wir uns, wenn auch andere an dieses Thema glauben. Ich denke dass wir aber Stärken haben, die unsere Wettbewerber nicht haben. Dazu zählen vor allem ein schneller Anmeldeprozess, so dass man mit Lendstar innerhalb von 1-2 Minuten seine ersten Euros verschicken kann. Unsere Gruppenfunktionen, so dass man mit Lendstar nicht nur 1-zu-1 Zahlungen tätigen kann, sondern auch 1-zu-viele und viele-zu-1. Und nicht zuletzt die Offenheit unseres Systems. So haben wir heute schon alle deutschen Retailbanken und die wesentlichen österreichischen Banken angeschlossen.

mobilbranche.de: Was können die Besucher des PAYMENT-Kongresses von Ihrem Vortrag erwarten?

Christopher Kampshoff: Wir möchten darüber sprechen, wie wir mit unserer Lösung den Payment-Markt bereichern. Darüber wie wir unsere spezifischen Srärken einbringen können, um für die Kunden eine attraktive Lösung anbieten, jenseits von PayPal und Co. Ich denke, dass es Anwendungsfälle gibt, wo man mehr anbieten kann jenseits des klassischen Payments.

mobilbranche.de: Jochen Schweizer hat in der TV-Sendung „Die Höhle des Löwen“ 250.000 Euro in Lendstar investiert. Während der Sendung wurde auch über eine Erweiterung für Online-Shops gesprochen. Nun arbeitet Ihr an einer solchen Erweiterung?

Christopher Kampshoff: Ja, absolut. Auch wenn der Eindruck entstanden ist, dass wir damals noch nicht an eine solche Erweiterung gedacht haben, die Möglichkeit mit Lendstar in Shops zu bezahlen hatten wir sehr wohl auf dem Radar. Nur eben nicht terminiert, was sich dann mit dem Investment von Jochen Schweizer geändert hat. Wir möchten auch nicht im gleichen Fahrwasser wie PayPal und Co unterwegs sein, sondern glauben, dass wir mit Lendstar im Payment Nieschen bedienen können, die andere nicht so gut bedienen können. Jochen Schweizer ist in so fern ein schöner Anwendungsfall, weil es sich bei seinen Produkten in erster Linie um Geschenke handelt. Geschenkt wird oft gemeinsam mit Freunden oder Familie und da passen die Funktionen von Lendstar natürlich super rein. Mit Jochen Schweizer haben wir einen guten Partner, der durch sein Investment natürlich auch ein eigenes Interesse daran hat, das Thema voranzutreiben. Aktuell sind wir mit ihm im Austausch, damit wir bald diese Erweiterung entwickeln und live stellen können.

mobilbranche.de: Warum dauert es so lange?

Christopher Kampshoff: Das Weihnachtsgeschäft hat die Entwicklung etwas verlangsamt. Während dieser heißen Phase nimmt niemand gerne Veränderungen an seinen Paymentsystemen vor, weshalb wir das Thema Online-Payment auf 2016 verschoben haben. Wir wollen aber keinen Druck aufbauen. Wichtig ist, dass sich Lendstar generell weiter entwickelt und wenn wir eine Lösung bauen, diese auch entsprechend gut ist. Aktuell haben wir aber sehr viele attraktive Optionen auch bei anderen Geschäftsfeldern, aber – wie leider jedes Startup – nur begrenzte Ressourcen. Daher will ich noch kein festes Datum für eine Fertigstellung nennen.

mobilbranche.de: Wird Lendstar zum Schweizer Tachenmesser für Zahlungen?

Christopher Kampshoff: Der Kern von Lendstar ist Peer-2-Peer Payment. Das wird auch so bleiben. Was wir aber schon immer angestrebt haben ist eine Zahungsplattform. Wir möchten den Zahlungsprozess vereinfachen, das gilt aber nicht nur für Peer-2-Peer, sondern auch überall dort wo bezahlt werden muss, wie zum Beispiel bei den Erlebnisgeschenken von Jochen Schweizer. Ein weiteres wichtiges Element ist der Kommunikationsteil: wir glauben, dass im Payment auch immer wieder kommuniziert werden muss und auch bezahlen eine soziale Komponente hat. Auch daran arbeiten wir. Wir werden kein Schweizer Taschenmesser, sondern wollen die Use-Cases für Lendstar erweitern, ohne den Kern der App zu verlassen. Im Grunde geht es doch immer um Zahlungen. ob nun von Privat zu Privat oder Privat zu Business, das ist uns egal. Venmo in den USA geht ja einen sehr ähnlichen weg und wir fühlen uns mit dieser Ausrichtung in guter Gesellschaft.

mobilbranche.de: Vielen Dank für das Gespräch!

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