dmexco 2014: Der Kampf ums Mobile-Knowhow.

Mark-WächterVon Mark Wächter

In dieser Woche trifft sich wieder die Digital Marketing Szene in Köln zur alljährlichen Leistungs-Show dmexco. Von den 800 Ausstellern haben alleine 250 angegeben, dass sie auch Dienstleistungen rund um das Thema Mobile als Medium anbieten. Mobile ist definitiv eines der Top-Themen auf der Kongressmesse und ist 15 Jahre nach der ersten Werbe-SMS zu einer geschäftskritischen Plattform geworden. Kein kundenorientiertes Unternehmen kann es sich heute mehr leisten, keine mobiloptimierte Webpräsenz zu haben. Eine Mobile Strategy, also eine auf den eigenen Markt und die Unternehmenstätigkeit abgestimmte Antwort auf die zunehmende Verbreitung von Smartphones, Phablets, Tablets und Wearables ist absolut notwendig. Mobile verändert noch radikaler als das Internet in den letzten 20 Jahren die Art wie Vertrieb, Marketing, Kundenkommunikation, HR und auch die Zusammenarbeit mit Lieferanten, Kunden und Mitarbeitern erfolgt. Bei der Erstellung dieser Strategie können externe Experten helfen. Aber wer setzt die Mobile Strategy unternehmensintern um? Wer ordnet Buzzwords wie Beacons, Mobile Wallets oder Native Advertising für das Unternehmen und das Leistungsangebot ein?

Digital-Dienstleister können sich Mobile-Knowhow einkaufen. Das geschieht seit einigen Jahren im großen Stil und der Markt konsolidiert sich entsprechend. Die dmexco ist ein gutes Abbild dieses Prozesses und ich bin mir sicher: Wenn man jeden einzelnen der 800 Aussteller befragen würde, hätte er doch auch eine Mobile-Lösung mit im Angebot. Da das Medium Mobile mit all seinen Endgeräteformen, technischen Spezifikationen, Sensoren, Betriebssystemen und App Stores ein hoch-komplexes Medium ist, ist der Bedarf an gut ausgebildeten Spezialisten enorm. Verbände wie der BVDW oder die MMA leisten im Bereich Aufklärung und Training seit Jahren eine gute Arbeit. Aber der Kampf um Talent und Spezial-Knowhow ist voll entbrannt und die dmexco ist somit auch ein Marktplatz für Jobsuchende und Jobangebote nicht nur in der Mobile-Branche.

Unternehmen, Institutionen und Behörden auf der anderen Seite brauchen für die Umsetzung der Mobile Strategie als Teil ihrer Digital-Strategie eher Generalisten mit vertieftem Wissen über das neue Medium Mobile. Marketing-, Vertriebs- und Kundenkommunikations-Fachkräfte, die über eine Basisausbildung und erste Berufserfahrung hinaus eben auch den Einsatz des Mediums Mobile für den Unternehmenserfolg beurteilen und anwenden können. Und das erfordert heutzutage auch Wissen über Big Data, Bewegtbild, Cloud oder Social. Mobile ist der Hub, das alles miteinander verbindende und omnipräsente Werkzeug in der Hand des Konsumenten. Der Mobile-Screen ist gleichermaßen eine Advertising- wie eine Commerce-, Entertainment-, Netzwerk- und Payment-Plattform. Jemand der auserkoren wurde, für das Unternehmen die Mobile Strategy auszuarbeiten und in der Firma umzusetzen, hat also einen dedizierten Zusatzbedarf an Spezialausbildung.

Diesem gerade über alle vertikalen Segmente – von der Automobil- bis zur Versicherungsbranche – entstehenden Bedarf an Zusatzausbildung im Bereich Mobile kommt seit einem Jahr die Leipzig School of Media nach. An der School wird der erste Masterstudiengang Mobile Marketing angeboten, der sich genau an diese Zielgruppe richtet. Also an Fach- und Führungskräfte in allen Branchen, die nach Abschluss ihres Studiums und erster gesammelter Berufserfahrung gezielt und berufsbegleitend ihr Wissen um den Einsatz des Leitmediums Mobile im Unternehmensalltag erweitern wollen.

Lediglich 15 Studienplätze stehen jedes Semester zur Verfügung. Experten aus Theorie und Praxis vermitteln das notwendige Rüstzeug für die Anwendung des Mediums Mobile. Im Eröffnungs-Jahrgang gehörten neben Unternehmensvertretern aus der Medienbranche auch Mitarbeiter von Digital-Marketing-Dienstleistern zu den ersten Studierenden.

Ende Oktober startet der zweite Jahrgang. Da Bewerbungen für das berufsbegleitende Masterprogramm nur noch bis Ende September möglich sind, kann ich mir gut vorstellen, dass es auf der diesjährigen dmexco neben dem alljährlichen war for talent auch einen Kampf um die begrenzten Ausbildungsplätze dieses Studiengangs gibt. Der Markt jedenfalls verlangt nach gut ausgebildeten Mobile-Experten. Der Invest in eine entsprechende Mitarbeiterweiterbildung oder eine Förderung des Studienganges ist also gut angelegtes Geld!

Über den Autor:

Mark Wächter, in der Szene als „Mr. Mobile“ bekannt, ist einer der gefragtesten deutschen Experten zum Thema Mobile. Mit seiner im Mai 2005 gegründeten Beratungsfirma MWC.mobi entwickelte der in den vergangenen Jahren Mobile-Strategien für Kunden in über 30 Ländern. Wächter ist Vorsitzender der Fachgruppe Mobile beim Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW). An der Leipzig School of Media ist er Fachbeiratsvorsitzender des Studiengangs Mobile Marketing.

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Unternehmen im Beitrag

Eine Antwort zu “dmexco 2014: Der Kampf ums Mobile-Knowhow.”

  1. […] Mobile-Knowhow ist gefragt: Mobile-Experte Mark Wächter schreibt in seinem Gastbeitrag über die Suche nach Talenten im Mobile Business. Er meint, “der Kampf um Talent und Spezial-Knowhow ist voll entbrannt”. Die in dieser Woche stattfindende Messe dmexco bietet sich seiner Meinung nach als Marktplatz dafür an. weiterlesen auf mobilbranche.de […]

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