11. Mobilisten-Talk: Mobile Entertainment als Mittel für Kundenzufriedenheit.

11mtalk„Die Bereitschaft für Mobile Entertainment ist auf jeden Fall da. Die Leute spielen fünf bis sechs Stunden, um einen 5€-Gutschein von H&M zu bekommen“, sagte Frederic Westerberg, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von TVSMILES, gestern Abend auf dem 11. Mobilisten-Talk im Berliner BASE_camp. Vor über 100 Gästen aus Marketing, Medien und Mobile Business diskutierte Westerberg mit dailyme.tv-Geschäftsführer Jonathan Dähne, E-Plus-Manager Matthias Kohtes und Applift-Mitgründer Kaya Taner und mobilbranche.de-Gründer Florian Treiß über mobile Unterhaltung. Im Vorfeld des Panels präsentierte Alessandro Petrucciani, Co-Founder von Klash, die gleichnamige App. Die ermöglicht es Nutzern verrückte Wettbewerbe auszurufen und mitzumachen. Unternehmen können solche Wettbewerbe entweder sponsoren oder selbst ausrufen. Mit witzigen Folien und Charts präsentierte der Klash-Mitgründer „User Engagement auf Italienisch“.

Ein weiterer Engagement-Treiber sind Games. Die machen rund 40 Prozent aller heruntergeladenen Apps und einen großen Anteil des App-Umsatzes aus. Am weitesten verbreitet sind Gratis-Apps, die sich durch In-App-Käufe finanzieren. Ein Milliardenmarkt, wie Kaya Taner vom Mobile-Games-Vermarkter AppLift am besten zu berichten weiß. Doch in der Spieleindustrie, so Jonathan Dähne von dailyme.tv, werde noch immer „unheimlich viel Geld versenkt. Selten gelingt dann wirklich mal ein Lucky Punch wie Candy Crush.“ Deshalb sei App-Testing unheimlich wichtig – „bestenfalls ohne Ausgaben-Grenzen“, so Taner. IMG_2747Auch das Thema Geschäftsmodelle ist ein Dauerbrenner – vor allem im Mobile Entertainment. Bei der Vielzahl von Streaming-Ageboten, Inhalten und Kundenbindungs-Apps ist die Konkurrenz groß. Während TVSMILES versucht, durch Quizzes und Zusatzinfos zur laufenden TV-Werbung die Nutzerinteraktion mit der beworbenen Marke zu erhöhen, positioniert sich dailyme.tv als eine Art personalisierter Videorekorder fürs Smartphone. Nutzer könnnen sich TV-Highlights zusammenstellen und per App abrufen. Sicher auch ein potenzieller Kooperationspartner für E-Plus. Der Mobilfunker wertet sein Tarifangebot, wie in der Branche üblich, mit Entertainment-Angeboten auf wie etwa dem Videostreaming-Dienst Watchever und dem Musikstreaming-Dienst MTV Music powered by Rhapsody. Doch viel ist mit solchen Zusatzangeboten offenbar nicht zu verdienen: „Wir verdienen nicht vollkommen am Entertainment, aber wir vermitteln gern. Unser Ziel ist die Steigerung der Kundenzufriedenheit“, sagt Matthias Kohtes von E-Plus. Als größte Treiber des Mobile-Entertainment-Marktes wurde neben Video und Freemium-Apps immer wieder auch Messaging genannt. Die asiatischen Messenger-Dienste machen es vor: Line und WeChat sind längst nicht mehr nur Chat, sondern auch Mobile-Commerce-Plattform. Auch Snapchat will Werbung und News einführen. „Andere Apps wie Whatsapp haben erst einmal gar kein Geschäftsmodell“, so Kaya Taner. In Sachen Monetarisierung gibt es vor allem in der mobilen Unterhaltungsbranche unterschiedliche Erlösmodelle. „Großer Trend sind Native Ads. Facebook ist da Vorreiter. Das stört die User kaum“, lobt Kaya Taner. Auch TVSMILES will nicht etwa von seinen Nutzer Geld haben, sondern finanziert sich aus den Werbeerlösen. Während Games, Bonus-Apps und Streaming-Dienste wachsen, ist ein Segment mittlerweile fast völlig wieder verschwunden: Sogenannte Social-TV-Apps. „SocialTV is dead. Warum? Weil sie kein Geschäftsmodell hatten. Über TV-Sendungen wird bei Twitter und Facebook diskutiert, dazu braucht es keine eigene App“, fasst Frederic Westerberg zusammen. Einen regelrechten Boom erfahren dagegen Second-Screen-Dienste. „Das zeugt davon, dass die Menschen kein Interesse mehr an vorgegebenen Formaten haben. Ist das TV-Programm langweilig, dann schaue ich auf Second Screen. Sie müssen personalisiertes TV schaffen“, fasst Matthias Kohtes zusammen. Jonathan Dähne von dailyme.tv fügt hinzu: „Über den Social-Aspekt kann man viel über den Nutzer herausbekommen. Interaktion ist da ganz wichtig. Die Nutzer müssen zuhören und zuschauen. So wird es nie langweilig.“

Damit es auch in Zukunft nicht langweilig wird, folgte auch diesmal zum Ende der Veranstaltung der obligatorische Blick in die Zukunft. Mobile Entertainment wird in fünf Jahren durch das Internet der Dinge geprägt. Das Smartphone bleibt das zentrale Steuerelement, doch Smart Wearables werden die Nutzung alltagstauglicher machen, so der Tenor. Durch immer bessere und genauere Sensoren und Messmethoden werden auch Unterhaltungsdienste immer besser auf das Nutzerverhalten eingehen können und das Nutzererlebnis immer personalisierter werden.

Am Ende gab’s wie immer Getränke, Currywurst und Bagels. Beim anschließenden Networking konnte bei einem Bier die ein oder andere Kontroverse vertieft werden. Ein großes Dankeschön gilt den Sponsoren des Abends, dem Currywurst-Sponsor Trademob, sowie unseren Haupt- und Jahressponsoren E-Plus und kaufDA sowie Adesso Mobile Solutions, adjust, Cashcloud, Milennial Media

Weitere Fotos vom 11. Mobilisten-Talk finden Sie in unser Facebook-Fotogalerie.

Für die Durchführung der folgenden Mobilisten-Talks freuen wir uns jederzeit über Sponsoren. Alle Infos zu Sponsoren-Paketen und einen Ausblick auf künftige Termine und Themen finden Sie in folgender PDF-Datei: Sponsoring der Mobilisten-Talks.

Fotos by Traviez Tuan Minh.

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