Interview mit Marco Hauprich von der Deutschen Post zu SIMSme: „Kein Hype-Produkt, sondern vollausgestatteter Messenger“

Marco-Hauprich„Wir haben kein Hype-Produkt auf den Markt gebracht, mit dem man nur ein kurzes Wort verschicken kann, sondern einen voll ausgestatteten Messenger. Das mag weniger cool sein aber das nützlichere Produkt“, sagt Marco Hauprich, Senior Vice President Mobile & New Media bei der Deutschen Post. Ein Seitenhieb auf die Messenger-App Yo. Gestern hat die Deutsche Post einen Konkurrenten zur WhatsApp-Alternative Threema veröffentlicht. Die App namens SIMSme will sich nicht nur durch deutsche Serverstandorte, sondern auch einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung von Konkurrenz-Diensten abgrenzen. Nachrichten und Dateien sollen nur vom Empfänger selbst entschlüsselt werden können. Besonders sensible Daten können mit einer Selbstzerstörungsfunktion versehen werden. Diesen Service lässt sich die Post dann aber mit 0,89 Euro pro Nachricht bezahlen, während die App ansonsten kostenlos für iOS und Android verfügbar ist. Die App kommt mehrere Monate nach der WhatsApp-Übernahme durch Facebook und dem damit verbundenen Hype um alternative Chat-Apps. „Die Post macht keine Schnellschüsse. Uns war es wichtig, ein Produkt auf dem Markt zu bringen, welches wirklich gut funktioniert und auch von Dritten gestestet wurde“, so Hauprich. Gut funktioniert hat die App zum Start aber offenbar nicht überall. Tech-Blogger Jürgen Vielmeier etwa zieht nach einem ersten Test ein ernüchterndes Fazit. Interessant kann der Post-Messenger aber vor allem dann werden, wenn Post-Dienste wie Doc-Wallet oder evtl. sogar der bislang nicht besonders erfolgreiche E-Postbrief mit dem Messenger verknüpft werden. Doch noch ist nichts „spruchreif“.

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mobilbranche.de: Seit der Übernahme von WhatsApp durch Facebook wurden zahlreiche Messenger-Dienste gestartet. Der Aufschrei war groß, hat sich aber eben so schnell gelegt. Kürzlich hat Simyo eine verschlüsselte Messenger-App auf den Markt gebracht, am meisten konnte Threema von der Unsicherheit der WhatsApp-Nutzer profitieren. Ist die Deutsche Post nicht ein paar Wochen zu spät?

Marco Hauprich: Die Post macht keine Schnellschüsse. Uns war es wichtig, ein Produkt auf dem Markt zu bringen, welches wirklich gut funktioniert und auch von Dritten gestestet wurde. Das ist uns mit SIMSme nun gelungen.

mobilbranche.de: Ist der Markt der sicherheitsbewusster Smartphone-Nutzer wirklich schon groß genug?

Marco Hauprich: Insbesondere in Deutschland ist die Nachfrage nach sicherer Kommunikation ungebrochen. Allein die Sicherheit darf die Kommunikation nicht komplizierter machen. Dafür gibt es nun SIMSme.

mobilbranche.de: Wie will sich die Deutsche Post in diesem Markt differenzieren. Was ist die genaue Zielgruppe?

Marco Hauprich: Die Zielgruppe ist jedermann. Wir haben kein Hype-Produkt auf den Markt gebracht, mit dem man nur ein kurzes Wort verschicken kann, sondern einen voll ausgestatteten Messenger. Das mag weniger cool sein aber das nützlichere Produkt.

mobilbranche.de: Vorgestern hat die Deutsche Telekom eine Verschlüsselungs-App für Großunternehmen auf den Weg gebracht. Ist eine Ausweitung des Messengers für den Unternehmenseinsatz geplant? Wenn ja bis wann?

Marco Hauprich: Wir denken natürlich auch in Richtung Enterpriselösung. Einen genauen Zeitplan haben wir dafür aber noch nicht. Der Endkunde ist König und wird nun zuerst bedient.

mobilbranche.de: Die Deutsche Post hat vor Jahren schon E-Postbrief, später mit Doc Wallet eine Dokumenten-App auf den Weg gebracht. Sind langfristig Verknüpfungen der Dienste geplant?

Marco Hauprich: SIMSme ist erst einmal ein Stand-Alone-Service. Aber wenn es sinnvolle Synergien gibt, werden diese auch genutzt werden – spruchreif ist heute noch nichts.

mobilbranche.de: Vielen Dank für das Interview.

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3 Antworten zu “Interview mit Marco Hauprich von der Deutschen Post zu SIMSme: „Kein Hype-Produkt, sondern vollausgestatteter Messenger“”

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