Wayra: Endspurt für die ersten Teams in München.

wayra-logo-onlineSeit vergangenem Jahr ist Telefónicas Startup-Programm Wayra auch in Deutschland aktiv: Zentral gelegen in der Münchner Kaufingerstraße liegt die deutsche Wayra-Akademie, in der aktuell acht Startups mit Förderung von Telefónica an der Weiterentwicklung ihrer Geschäftsideen und Produkte feilen. mobilbranche.de konnte sich kürzlich hinter den Kulissen von Wayra umschauen und mit allen acht Startups über ihre Ideen sprechen. Besonders spannend für Mobilisten dabei: sechs dieser acht Startups setzen voll auf Mobile. So etwa Pockets United, eine Smartphone-App mit dem Fokus Mobile Social Payment, bei dem sich Freundeskreise die Kosten z.B. für die gemeinsame Ferienwohnung oder Party teilen können. „Wenn Facebook und Paypal ein Kind machen würden, dann sähe es aus wie Pockets United“, wie CEO Markus Stiefel tollkühn behauptet.

Vor wenigen Tagen nun haben die Startups beim ersten Investor demoDay in München (siehe Video unten) um eine Anschlussfinanzierung gebuhlt – denn Wayra will die Startups nach sechs Monaten Akademie-Zeit wieder in die Freiheit entlassen und anderen Gründern die Chance bieten, ebenfalls Wayras Startup-Förderung zu erhalten. Diese besteht aus einer Art Schnellwachstumsprogramm aus Kapital, Coaching und Kontakten, durch dass die meist sehr jungen Startups sehr schnell fit für den Markt gemacht werden sollen. Das Wayra-Konzept ist dabei international erprobt und wurde schon in anderen Telefónica-Märkten gestartet, bevor es auch nach Deutschland kam.

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Der Investor demoDay, eine Art „Abschlussprüfung“ für die Wayra-Startups, war offenbar überaus erfolgreich: aktuell stecken laut Wayra alle Startups in sehr aktiven Verhandlungen mit potenziellen Investoren und schon in wenigen Tagen könnte es die ersten Finanzierungsrunden geben. Besonders gut kam der Pitch von Lukas Steinbacher für Cleverlize an: Gleich am Morgen nach dem Investor demoDay durfte er ab 8 Uhr morgens mit einem bekannten deutschen Investor am Telefon verhandeln. Cleverlize setzt auf den Trend Mobile Learning: Lehrer und Coaches können auf der Plattform Lern-Apps erstellen. Cleverlize-Gründer Lukas Steinbacher beobachtet dabei, dass kleine Lern-Häppchen ideal für die Nutzung auf Smartphones sind: die Nutzer verbringen mehrmals pro Tag durchschnittlich 1,4 Minuten bei Cleverlize.

Ein weiteres Mobile-Startup in der Wayra-Akademie ist i-Frontdesk: Es hat eine Applikation entwickelt, mit dem Hotels Concierge-Dienste anbieten können wie etwa die Buchung von Städteführungen oder den Zimmerservice nutzen können, ohne rund um die Uhr einen Concierge an den Eingang stellen zu müssen. Gründerin Dorna Hekmat war einst selbst Direktorin eines Boutique-Hotels und hat bereits erste Pilotkunden für i-Frontdesk gefunden. Dabei funktioniert das System als Whitelabel-Lösung, so dass die Hotels die App mit eigenem Branding versehen können.

Johannes Müller chuisyChuisy wiederum ist eine Location-based App, die dabei hilft, modische Kleidung in Geschäften in der näheren Umgebung zu finden. „Wir wollen direkt am Point of Sale ein soziales Einkaufserlebnis erschaffen“, sagt Gründer Johannes Müller (Foto rechts). Dabei nutzt Chuisy einerseits die API von Foursquare, um an zahlreiche Einträge von Locations zu kommen, andererseits können Nutzer ihre Lieblings-Klamotten via Facebook und Twitter teilen. Zum Geschäftsmodell zählen einerseits Marketing-Kampagnen innerhalb der App, andererseits aber auch Consumer Insights für kooperierende Händler.
(Nachtrag 28.6.: im Telefónica-Blog gibt’s nun einen gesonderten Bericht zu Chuisy)

Clearkarma wiederum bietet eine interaktive Lebensmittelkennzeichnung für Restaurants an – ein erster Pilotversuch mit der App für Nahrungsmittel-Allergien läuft bereits in einer Eurest-Kantine. Spätestens 2014 könnte diese Idee Aufschwung bekommen, denn die EU will Ende 2014 eine neue Regelung zur Kennzeichnung von Allergenen einführen. Ein praktischer Nebeneffekt speziell für Kantinen, die die App verwenden: Die Nutzer können bereits vorab voten, welches Essen sie vermutlich auswählen werden – das soll helfen, die Verschwendung von Lebensmitteln zu vermeiden.

Frederik Roever becoachtDer absolute „Rockstar“ – so nennt ihn zumindest Wayra-Akademiedirektorin Tanja Kufner – ist Frederik Roever (Foto links) mit seinem Startup becoacht: Der ehemalige Investment-Banker und Ex-Finanzchef von Rocket Internet in München vermittelt Coaches und Profisportler für eine persönliche Trainingseinheit und nennt seine Idee auch „the airbnb for sports coaching“. Besonders spannend wird es, wenn bald die Version 3.0 inkl. einer mobilen App mit Geolokalisierung startet.

Alle aktuellen Startups der Wayra-Akademie in München im Überblick:

Startup Geschäftsidee
Online-Marktplatz für 3D-Druckdienstleistungen.
Modulare Applikation für Tablets, mit denen Hotels ihren Gästen persönliche Concierge-Dienste anbieten können.
Modische Kleidung in lokalen Geschäften finden. Mit der App fotografieren und Freunde darüber informieren, um kleine Geschenke und Rabatte dafür sammeln.
Cloud-Applikation zur Erstellung und Verteilung von Lerninhalten auf Smartphones.
Service für Freundeskreise, um ihre alltäglichen Kosten zu erfassen und zu teilen.
Echtzeit-Wetterbericht für Outdoor-Sportler, der HD-Webcams, Wetterstationen und eine große Community für seine Meldungen nutzt.
Trainersuche: mit wenigen Klicks den passenden Coach oder Profisportler in der Nähe finden und buchen.
Smartphone-App zeigt Inhaltsstoffe von Lebensmitteln an.

 

Wir von mobilbranche.de wollen die weitere Entwicklung der Wayra-Startups genau beobachten – und freuen uns darüber, schon bald über die nächsten Meilensteine zu berichten.

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