Interview: Urs Kisling über die Expansion von Datatrans nach Deutschland.

urs_kisling_datatrans„Es sprechen zwar alle von ‚Mobile‘, aber praktische Erfahrungen mit konkreten und auch wirtschaftlich erfolgreichen Projekten haben noch längst nicht alle – sondern tatsächlich wohl erst ein paar wenige“, sagt Urs Kisling aus der Geschäftsleitung des Schweizer Payment-Spezialisten Datatrans. Nachdem das Unternehmen schon seit langem einer der wichtigsten Dienstleister im Schweizer Online-Handel ist, will es sich nun verstärkt auch in Deutschland einen Namen machen: „Unser Positionierungsschwerpunkt für Deutschland heisst ‚Payment im Mobile E-Commerce‘ – d.h. Zahlungslösungen für den Distanzhandel/Fernabsatz über mobile Endgeräte“, sagt Urs Kisling. Die Referenzen von Datatrans in diesem Bereich können sich sehen lassen: so steckt eine Datatrans-Lösung in der Ticketing-App der Schweizerischen Bundesbahnen SBB, die schon 2,6 Mio Mal heruntergeladen wurde.

mobilbranche.de: Datatrans, ein Schweizer Unternehmen, will jetzt verstärkt auch auf den deutschen Markt expandieren. Wie gehen Sie in Deutschland vor und welche Art von Zielkunden haben Sie im Visier?

Urs Kisling: Datatrans AG ist der mit Abstand führende Payment Service Provider für den Schweizer Online-Handel und spezialisiert auf komplexere Payment-Projekte mit individuellen, kundenspezifischen Anforderungen, die von einfachen, standardisierten Zahlungslösungen nicht abgedeckt werden. Zu den Kunden von Datatrans gehören beispielsweise Unternehmen wie die SWISS Int’l Air Lines, die Schweizerischen Bundesbahnen SBB oder die beiden grössten Schweizer Retailer Migros und Coop mit allen angeschlossenen Organisationseinheiten. Unser Positionierungsschwerpunkt für Deutschland heisst „Payment im Mobile E-Commerce“ – d.h. Zahlungslösungen für den Distanzhandel/Fernabsatz über mobile Endgeräte. Wir haben uns für diesen Schwerpunkt entschieden, weil wir einerseits der Meinung sind, dass wir uns mit dieser Ausrichtung besser im Wettbewerb differenzieren – und andererseits weil wir im „Mobile E-Commerce“ auch bereits über konkrete, namhafte und auch kommerziell sehr erfolgreiche Referenzprojekte verfügen. Es sprechen zwar alle von „Mobile“, aber praktische Erfahrungen mit konkreten und auch wirtschaftlich erfolgreichen Projekten haben noch längst nicht alle – sondern tatsächlich wohl erst ein paar wenige!

mobilbranche.de: Datatrans wirbt damit, „In-App Mobile Payment Libraries“ entwickelt zu haben. Wie funktioniert das Bezahlen damit?

Urs Kisling: Die Payment Libraries werden in eine App mit Shopping-Funktion eingebunden und ermöglichen eine Zahlungsabwicklung direkt in der App – d.h. die Bezahlinformationen werden auf einer integrierten Maske erfasst, konform mit PCI DSS und ohne Umweg z.B. über ein Browserfenster. Daraus resultiert eine wesentlich bessere Prozesskontrolle mit verschiedenen Rollback-Möglichkeiten (z.B. für den Fall einer Verbindungsstörung) zur Reduktion der Abbruchquote. Datatrans verfolgt für den „Mobile E-Commerce“ einen ganzheitlichen Lösungsansatz und bietet nebst den App-Libraries auch spezielle Payment Pages für die Touch-Bedienung in mobilen Webshops und Tokenizer-Lösungen für den „One Klick Checkout“.

mobilbranche.de: Was ist Ihr Alleinstellungmerkmal, das Sie von anderen Anbietern unterscheidet?

Urs Kisling: Unser Bestreben ist es, Anforderungen und Wünsche von unseren Kunden möglichst rasch in neue Features und Leistungserweiterungen umzusetzen, um so den technischen Vorsprung beibehalten zu können. Als unabhängiges, eigentümergeführtes Unternehmen haben wir diesbezüglich Vorteile, weil wir in der Lage sind, Entscheide rasch zu treffen und ebenso umzusetzen. Allerdings werden gute Ideen im Handumdrehen von der Konkurrenz kopiert und damit standardisiert. Unterscheiden kann man sich aus unserer Sicht ausserdem über die Qualität der Leistungserbringung – insbesondere auch bei den Leistungen, die über das rein technische Processing hinausgehen. Wir verstehen uns als Kompetenzzentrum und damit zentrale Anlaufstelle des Kunden zum Thema Payment insgesamt – die kompetente Kundenberatung hat bei uns einen sehr hohen Stellenwert. Datatrans ist darüber hinaus neutral und unabhängig – wir konzentrieren uns auf die technische Zahlungsverarbeitung, sind nicht involviert in den Geldfluss und verfolgen im Gegensatz zu zahlreichen Konkurrenten auch kein Kickback-Modell. Der Einzige, der uns bezahlt ist der Online-Händler – und Datatrans agiert ausschliesslich im Interesse der Online-Händler.

mobilbranche.de: Wer sind Ihre Kunden/Beispiele bereits realisierter Projekte?

Urs Kisling: Datatrans ist wie bereits gesagt der führende Payment Service für den Schweizer Online-Handel und verarbeitet die Zahlungen für einen Grossteil der bedeutenden Webshops in der Schweiz. Das zweifellos auch kommerziell erfolgreichste Referenzprojekt im „Mobile E-Commerce“ ist die Ticketing-App der Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Diese App verzeichnet zwischenzeitlich 2,6 Mio Downloads (in einem Markt mit 8 Mio Einwohnern) und produziert täglich mit einer fünftstelligen Anzahl an Tickets bereits deutlich mehr Umsatz als der Verkauf von Web-Tickets (doppelt so viel ..). Ein weiteres zweifellos auch sehr schönes Beispiel ist die App von Migros/LeShop, wo der Bestellanteil über mobile Endgeräte bereits bei über 25 % liegt.

mobilbranche.de: Womit wollen Sie persönlich in die „Mobile-Annalen“ eingehen?

Urs Kisling: Als Zahlungsabwickler stehen wir nicht im Rampenlicht sondern im Hintergrund – im Vordergrund stehen unsere Kunden mit ihren Shops und Angeboten. In diesem Sinn und Geist verhalten sich auch unsere Ambitionen… es wäre schön, wenn wir einen Beitrag dazu leisten könnten, dass einer unserer Kunden als Wegbereiter im „Mobile E-Commerce“ in die Annalen eingeht!

mobilbranche.de: Vielen Dank für das Interview!

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