Mobilfunk-Unternehmen wehren sich gegen Apples und Googles Marktmacht.

Firefox OS als lachender Dritter? Europas Mobilfunk-Unternehmen sind entschlossen, sich gegen die Monopolstellung von Apple und Google sowie gegen steuerpolitische Regulierungen der europäischen Behörden und ungleiche Investitionsbelastungen zur Wehr zu setzen. Die Rezession in Europa, teure Subventionsinvestitionen für Mobilgeräte, zu großer Wettbewerb und die Herausforderungen, die der notwendige Ausbau der Mobilfunknetze und die Entwicklung neuer Technologien mit sich bringen, setzen die europäischen Mobilfunk-Unternehmen zunehmend unter Druck. Besonders betroffen ist die Telefonicá durch die Rezession in Spanien. Am Rande des MWC2013 kam es in Barcelona zu Protesten von Telefonicá-Mitarbeitern gegen Lohnkürzungen und Stellenabbau.

Die Mobilfunkkonzerne Vodafone, Telefonicá und Telecom Italia fordern auf dem MWC2013 „einheitliche Regulierungsverfahren zum Beispiel durch eine zentrale Behörde in Brüssel“, so Vodafone-Chef Vittorio Colao. Vor allem die Übermacht von Apple und Google, die zwar von den Mobilfunknetzen in Europa profitieren, sich aber nicht nennenswert am Netzausbau beteiligen, sowie das Preisdiktat bei Mobilgeräten und die Subvention der Geräte durch die Mobilfunkanbieter machen den Unternehmen zu schaffen. „Irgendwas läuft hier schief“, attestierte Telefonicá-CEO César Alierta der EU-Kommission den Mangel an entsprechenden Regeln auch für App- und Online-Dienste wie WhatsApp oder Facebook, die das Geschäft mit SMS und MMS durch kostenlose Echtzeit-Messenger-Dienste stark beeinträchtigen und gleichzeitig enorm von europäischen Mobilfunknetzen profitieren. Die Ungleichheit der Gesetze und das Preisdiktat durch Apple und Google seien nicht mehr hinnehmbar. Ein weiteres Problem sei der zu große Wettbewerb innerhalb des europäischen Marktes. Allein in Deutchland gibt es neben den 4 großen Mobilfunknetzbetreibern mehr als 150 Mobilfunk Provider.

Auch Vodafone-Chef Vittorio Colao forderte am Beispiel des britischen Marktes ein Ende des riesigen Wettbewerbs sowie endlich Transparenz und Konsolidierung für den europäischen Markt. Alierta sagte, es sei „nicht nachhaltig, dass wir mehr in den Kauf von Mobilgeräten investieren als in den Ausbau und die Entwicklung der Netze“. Das Risiko der Milliardeninvestitionen für den notwendigen Netzausbau müsse sich lohnen und auf mehrere Schultern verteilt werden. Man erwarte ein Entgegenkommen der EU-Behörden durch einheitliche Regelungen zu Steuern und Abgaben sowie Investitionshilfen für den Netzausbau. In Frankreich wurde in den vergangenen Tagen erst ein 20 Mrd Euro schweres Förderpaket zum Ausbau des Glasfasernetzes beschlossen. Der Staat will sich offenbar an mehr als der Hälfte der Kosten beteiligen.

Die Mobilfunkunternehmen machen jetzt mobil. Der MWC2013 bietet das optimale Umfeld, die Wahlmöglichkeiten der Nutzer zu forcieren und alternative Mobilgeräte und Betriebssysteme wie Firefox OS zu unterstützen. So geschehen gestern von Telefonicá. Alierta sagte: „Wir unterstützen offene Systeme um die Monopole zu brechen und den Nutzern mehr Flexibilität und mehr Auswahl bieten zu können. Firefox könnte wieder für etwas mehr Gleichgewicht auf dem Markt sorgen““ Sind offene Plattformen wie das auf der MWC2013 vorgestellte Betriebssystem von Firefox die lachenden Dritten in dieser Debatte? Die Deutsche Telekom hatte Sonntag Abend mit der Bekanntgabe der Aufnahme des Firefox-Smartphones Alcatel One Touch Fire in ihr Sortiment ein Signal gesetzt.“Partnerschaften sind für uns ein wichtiges Mittel, um Innovationen den Weg zu bereiten. Im Sinne unserer Kunden wollen wir freie Wahlmöglichkeiten schaffen und setzen deshalb auch auf offene Plattformen“, sagte René Obermann im Zuge der Bekanntgabe der Partnerschaft.
wiwo.de, guardian.co.uk

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