Interview: Alfons Grabher über seine App „Klingt wie Chinesisch“.

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„Chinesisch ist total irre schwer zu lernen“, sagt der Wiener App-Entwickler Alfons Grabher, der in Shanghai zwei Jahre lang Chinesisch studiert hat – nur um danach allenfalls in der Kneipe ein Bier bestellen zu können. „Mit einer App muss das doch besser gehen“, dachte sich Grabher später – und entwickelte daraufhin die App „Klingt wie Chinesisch„, mit der er den „schnellsten Einstieg in Chinesisch als Fremdsprache“ anbieten will.

appstar.tv: Wie entstand die Idee zur App bzw. welche Gründe führten zum aktuellen App Update?

Alfons Grabher: Das muss man einfach mal sagen: Chinesisch ist total irre schwer zu lernen. Ich war zwei Jahre in Shanghai/China und habe dort auf der Jiao Tong Universität Chinesische Sprache studiert. Das reicht zwar um in einer Kneipe Essen und Bier zu bestellen – oder mit Einheimischen simple Gespräche zu führen – aber meine Aussprache war immer noch völlig inakzeptabel. So in etwa wie wenn ein Schwabe Englisch spricht (lacht).

Ich habe, so wie alle anderen Studenten auch, zusätzlich zum Uni-Unterricht Privatstunden genommen und täglich ca. 8 Stunden gelernt – aber eben mit sehr unbefriedigenden Ergebnissen im Hörverständnis und in der Aussprache. Da hab‘ ich dann gedacht „das muss doch mit einer App besser gehen“.

Vor China habe ich an einer Fachhochschule als wissenschaftlicher Mitarbeiter gearbeitet, im Bereich eLearning. Von dem her kannte ich schon so ziemlich jede Lernsoftware auf dem Markt. Aber das hat mich auch super kritisch gemacht, und ich wollte beim Lernen keine Kompromisse eingehen. Deshalb habe ich dann angefangen meine eigene App zu entwickeln. Meine Philosophie ist: Lernen soll einem immer leicht fallen, ein gutes Gefühl geben, und schnelle Fortschritte ermöglichen. Ich denke das habe ich mit meiner App erreicht, und möchte das auch anderen weitergeben.

appstar.tv: Wer sind die Macher der App?

Alfons Grabher:Das ganze Ding ist ja privat entstanden, also ohne Fremdkapital und große Firma dahinter. Aber selbst wenn man Erfinder und Entwickler in einer Person ist, sind bei einem App-Projekt natürlich immer eine ganze Reihe von Personen beteiligt: wichtig war das Editorial, also eine Chinesisch-Lehrerin die mir mit Rat und Tat zur Seite stand, und das Chinesisch peinlich genau überprüft hat. Dann eine englische Lektorin für die englischen Texte. Das Team des renomierten Werbebüros „Zeughaus“, die für die graphische Gestaltung und den Workflow verantworlich waren. App-Tester gehörten natürlich auch dazu. Also ein richtig interessantes Projekt mit viel Kontakt zu anderen Personen. Diese App zu entwickeln war eine tolle Erfahrung.

appstar.tv: Wie lange hat die Entwicklung der App gedauert?

Alfons Grabher: Von der Idee bis zum ersten Upload nach iTunes-Connect waren es gut 6 Monate. Wichtige Updates und der Einbau von den dringensten Feature-Requests haben nochmals zwei Monate gedauert.

appstar.tv: Was war bei der App-Entwicklung die größte Herausforderung?

Alfons Grabher:Da ich in Sachen eLearning und gehirn-gerechtes Lernen sattelfest bin, war die größte Herausforderung sicherlich die Apple-eigene Entwicklungsumgebung und Programmiersprache. Ich bin ja eigentlich ein Web-Developer und somit Ruby, Konsole und Textmate gewöhnt. Der Umstieg auf eine integrierte Entwicklungsumgebung war sehr arbeitsintensiv. Zudem habe ich viel Zeit damit verbracht andere, spontane App-Ideen schnell runterzutippen und zu kompilieren. Etwa zwei Monate lang war ich wie Alice im Wunderland: in einer neuen, völlig faszinierenden (Apple-)Welt versunken.

appstar.tv: Auf welchen Aspekt der App seid Ihr besonders stolz/gefällt Euch am besten?

Alfons Grabher: Ohne Zweifel die Interaktion von App und neuen Usern, vor allem wenn ich beim Ersten Ausprobieren der App auch zusehen kann: das ist immer mit Lachen, viel Spass und Staunen verbunden. Erste Erfolgserlebnisse und die schnellen Fortschritte beim Lernen. Das gefällt mir am Besten, und das gibt mir auch die Kraft weiter zu machen.

appstar.tv: Warum sollten sich App Nutzer gerade Eure App herunterladen?

Alfons Grabher: Bei so einer speziellen eLearning App sind die Verkaufszahlen von Haus aus sehr niedrig. Von dem her habe ich auch keine finanziellen Erwartungen. Ich möchte nur, daß diejenigen, die wirklich im Chinesischen weiterkommen möchten – und das ohne Sitzfleischverlust – auch eine gute App dafür haben. Es geht ja wirklich nur um das Hörverständnis und die Aussprache – also einem kleinen, aber sehr wichtigen Teil der Chinesischen Sprache. Ich habe bisher im App-Store nichts Vergleichbares gefunden, also das ist schonmal ein guter Grund würde ich sagen.

appstar.tv: Was kommt als nächstes (neue App/App Update) bzw. woran arbeitest Du gerade?

Alfons Grabher: Für viele User sind 79 Cent eine große Hürde für den Download. Vor allem, wenn es sich nicht um einen populären Kassenschlager handelt. Kann ich gut verstehen, ich habe ja selbst schon viele Apps gekauft, die ich dann aber nie verwendet habe. Nach einer Reihe von Fehlkäufen wird man einfach vorsichtig.

Deshalb ist mein neuer Plan die App in zwei kleinere runterzubrechen: eine nur als Referenz für die Chinesischen Laute, und eine für das Simon-says-ähnliche Spiel bzw. Gehirntraining. Diese kann ich dann mit Werbung versehen und gratis anbieten. Ich hoffe, dass dadurch der Bekanntheitsgrad steigt und mehr Leute erfahren können, daß es zum Verbessern von Hörverständnis und Aussprache der Chinesischen Sprache eine gute App gibt.

appstar.tv: Vielen Dank, Alfons!

AppCard: Klingt wie Chinesisch
App Publisher: Alfons Grabher
Sitz: Wien, Österreich
Verantwortlicher App Entwickler: Alfons Grabher

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2 Antworten zu “Interview: Alfons Grabher über seine App „Klingt wie Chinesisch“.”

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