Interview: Bartlomiej Rozbicki von Ars Thanea über das neue iPad-Spiel „Puzzle Craft“.

Die Geräte werden immer schneller und leistungsfähiger, die Screens immer besser. Mobile gehört die Zukunft. Abgesehen davon möchten wir Gamern die Möglichkeit geben, ihr Spiel immer bei sich zu haben“, sagt Bartlomiej Rozbicki, Gründer und CEO der Warschauer Kreativagentur Ars Thanea, die seit einiger Zeit mit Ars Thanea Games auch einen Ableger für Spiele hat. Ars Thanea, an dem sich 2011 die internationale Agenturgruppe Syzygy beteiligt hat, stellt auf der Gamescom in Köln das iPad-Spiel „Puzzle Craft“ vor. Darüber und über den Boom von Mobile Games haben wir mit Bartlomiej Rozbicki gesprochen.

mobilbranche.de: Bei der Gamescom präsentieren Sie mit „Puzzle Craft“ ein neues Spiel fürs iPad. Woran liegt für Sie der Reiz, Games für Tablets zu entwickeln statt für den PC oder Konsolen?

Bartlomiej Rozbicki: Das hat zweierlei Gründe. Der eine davon ist ganz einfach: Man benötigt viel weniger Leute, um ein Spiel für Mobile Devices zu entwickeln. AT Games hat sich aus unserem Design Studio Ars Thanea heraus entwickelt, und noch sind wir ein überschaubares Entwicklerteam. Darüber hinaus ist Mobile ein wachsender Markt. Die Geräte werden immer schneller und leistungsfähiger, die Screens immer besser. Mobile gehört die Zukunft. Abgesehen davon möchten wir Gamern die Möglichkeit geben, ihr Spiel immer bei sich zu haben.

mobilbranche.de: Was ist die Idee von „Puzzle Craft“ und wieviel kostet der Spaß?

Bartlomiej Rozbicki: Puzzle Craft vereint zwei Arten von Genres: Puzzlespiele mit Suchtpotenzial und Simulationsspiele, wie die so genannten Villegames. Es geht darum, auf dem Feld oder in der Mine Ressourcen zu erwirtschaften, um sich nach und nach ein eigenes kleines Königreich aufzubauen. Mit jedem neuen Gebäude, das man baut, mit jedem Arbeiter, den man einstellt, und mit jedem Werkzeug, das man kauft, ändern sich die Parameter für das weitere Spiel. Darum bleibt Puzzle Craft über einen langen Zeitraum interessant und wird im Grunde immer spannender. Das Spiel ist für 0,79 Euro im AppStore für iPhone und iPad erhältlich.

mobilbranche.de: Welcher Zielgruppe wird „Puzzle Craft“ besonders gefallen?

Bartlomiej Rozbicki: Wir hatten bei der Entwicklung von Puzzle Craft keine besondere Zielgruppe im Auge und haben die Erfahrung gemacht, dass es Frauen, Männern und Kindern gleichermaßen gefällt. Kinder lieben es, weil es so einfach zu spielen ist, sie haben Spaß an der Grafik und den Geräuschen. Frauen mögen es, dass sie Dinge aufbauen können, anstatt sie zerstören zu müssen; und Männern schätzen vor allem die strategische Komponente. Ihnen gefällt das Gefühl, die Fäden in der Hand zu halten – ganz zu schweigen vom Einsatz der vielen Werkzeuge, die ihnen zur Verfügung stehen.

mobilbranche.de: Ihre Firma Ars Thanea sitzt in Warschau, Sie entwickeln für den internationalen Markt. Vermutlich auch, weil das mobile Internet in Polen bislang nicht so stark ausgebaut ist. Vorteil oder Nachteil, dass der heimische Markt kleiner ist als z.B. in Deutschland?

Bartlomiej Rozbicki: Wenn man ein Spiel entwickelt, muss man global denken. Man darf sich nicht auf einen Markt konzentrieren – allein schon deshalb nicht, weil man sich sonst in der eigenen Kreativität einschränkt. Insofern spielt es für uns keine große Rolle, wo wir unsere Spiele entwickeln.

mobilbranche.de: Seit 2011 ist die internationale Agenturgruppe Syzygy an Ars Thanea beteiligt. Wie äußert sich diese Zusammenarbeit konkret?

Bartlomiej Rozbicki: Ars Thanea und die SYZYGY Gruppe arbeiten gemeinsam für bestimmte Kunden, z. B. Hyundai, Mazda oder Jägermeister. Hier sind vor allem unsere Kompetenzen im Bereich der Computer Generated Imagery (CGI) gefragt. Bei der Gewinnung großer Marken oder auch jetzt, bei der Vermarktung von Puzzle Craft, ist es für uns als relativ kleiner Agentur sehr hilfreich, einen starken Partner wie SYZYGY zu haben. Alles in allem hat die Zusammenarbeit für alle Seiten Vorteile. Die SYZYGY Gruppe hat Agenturen in Deutschland, Großbritannien, den USA und mit Ars Thanea nun auch in Polen – in einem so internationalen Team zu arbeiten, erweitert den kreativen Horizont enorm.

mobilbranche.de: Wohin wird sich der internationale Games-Markt in den nächsten Jahren entwickeln?

Bartlomiej Rozbicki: Die Games-Branche wird auf jeden Fall ein Wachstumsmarkt bleiben. Einige Spiele erzielen mittlerweile mehr Umsatz, als die Filme, auf denen sie basieren. Die jüngere Generation will Interaktion. Daher glaube ich, dass immer mehr Firmen in den Markt drängen und versuchen werden, sich ein Stück vom Kuchen zu sichern.

mobilbranche.de: Werden Smartphones und Tablets bald tragbare Konsolen wie die Playstation Portable komplett ersetzen?

Bartlomiej Rozbicki: Ich denke nicht, dass tragbare Konsolen komplett verschwinden werden. Dafür gibt es zu viele Gamer, die niemals ein Smartphone anfassen würden – zumindest nicht, um darauf zu spielen. Aber natürlich wird das Casual Gaming immer stärker auf Smartphones ausgerichtet sein, und die Zahl der Spieler, die mobile Endgeräte verwenden, wird sich signifikant erhöhen.

mobilbranche.de: Vielen Dank für das Interview!

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