Interview: Dimo Velev über Mobile Advertising mit InMobi.

InMobi, eines der weltweit größten Mobil-Werbenetzwerke aus dem indischen Bangalore, hat mit dem digitalen Sportvermarkter Mediasports einen ersten großen Partner in Deutschland gefunden, verrät InMobi-Manager Dimo Velev im mobilbranche.de-Interview. Überhaupt erst seit eineinhalb Jahren mit einem einzelnen Sales-Manager in Deutschland aktiv, ist die Kooperation mit Mediasports der erste große Deal, den InMobi hierzulande auf Publisher-Ebene gelandet hat. Er geht auf das Konto von Dimo Velev, der seit September 2011 Head of Business Development Central (DACH) & Eastern Europe bei InMobi ist und es sich zum Ziel gesetzt, weitere Publisher als Partner für InMobi zu gewinnen und dadurch Werbungtreibenden interessante Premium-Umfelder anzubieten.

mobilbranche.de: InMobi expandiert seit einiger Zeit auch in Richtung Deutschland. Wie läuft der Markteintritt hierzulande ab?

Dimo Velev: In Deutschland ist InMobi seit rund eineinhalb Jahren mit einem ersten Sales Manager, nämlich Sascha Kruse, aktiv. Ich selbst bin im September 2011 dazugekommen, um das Geschäft mit Publishern anzukurbeln, also um ein Portfolio aufzubauen und neue Publisher zu gewinnen. In Zukunft sollen beide Teams vergrößert werden, also sowohl für die Sales als auch fürs Business Development. Wir haben einen Head of Sales eingestellt, der im April anfängt. Und im Business Development habe ich noch zwei Stellen zu besetzen. Mit dem Team werden wir dann den deutschsprachigen Raum und Osteuropa bearbeiten.

mobilbranche.de: Publisher zu finden ist also eines der ganz großen Themen aktuell bei Ihnen. Wen haben Sie schon im Portfolio – und wer kommt dazu?

Dimo Velev: Das ist in Deutschland ein heiß umkämpfter Markt, denn in Deutschland gibt es sowohl die alteingesessenen Digital-Vermarkter als auch Mobile-Vermarkter. InMobi kam spät dazu, aber noch rechtzeitig genug. Wir bearbeiten nun den Markt und haben kürzlich einen Vertrag mit dem digitalen Sportvermarkter Mediasports abgeschlossen über diverse mobile Websites, die wir nun vermarkten. Dieser Vertrag läuft ein Jahr – und das ist genau die Richtung, in die es gehen soll, nämlich mehr Premium-Inventar zu holen.

mobilbranche.de: Um welche Titel von Mediasports geht es da konkret?

Dimo Velev: Das sind Seiten wie Kicktipp.de und Formel1.de. Und auch vertikale Nischen wie Tischtennis und Eishockey.

mobilbranche.de: InMobi kommt ja eigentlich aus der Performance-Vermarktung, also der Abrechnung per Klick oder Lead. Der Deal mit Mediasports klingt für mich nun so, dass es nicht mehr unbedingt Performance-Vermarktung sein muss, oder?

Dimo Velev: Performance ist schon unser Brot- und Butter-Geschäft. Aber InMobi geht mehr und mehr hinüber dazu, zusätzlich noch ein Premium-Netzwerk aufzubauen. Denn wir wollen diesen Bereich nicht brach liegen lassen und sehen auch, dass der Werbekundenmarkt es auch verlangt von uns. Deswegen schließen wir nun auch Kooperationen wie mit Mediasports, die wir ganz offensiv im Markt kommunizieren wollen.

mobilbranche.de: Sind für InMobi denn nur die ganz großen Publisher interessant oder vielleicht auch die kleineren selbstständigen App-Entwickler?

Dimo Velev: Nein, nicht nur die ganz großen sind für uns interessant. Für uns ist wichtig, dass wir interessante Themenkanäle aufbauen. Und da passen durchaus auch kleinere App-Entwickler rein, die ein schönes, qualitativ hochwertiges Produkt haben. Wir sind also nicht die Firma, die nur mit Namen glänzen will, sondern wir wollen gute Themenumfelder schaffen. Und insofern werden wir auch gerne kleinere App-Entwickler mit ins Portfolio aufnehmen.

mobilbranche.de: Welche Vorteile bringt InMobi mit, die etablierte deutsche Mobile-Werbenetzwerke nicht haben?

Dimo Velev: Unser Hauptvorteil ist unser internationaler Hintergrund. Dadurch, dass wir 2007 in Indien gegründet worden sind und nach einer Expansion in Asien und in die USA vor zwei Jahren auch nach Europa gekommen sind, haben wir ein echtes internationales Netzwerk. Wir erfahren sofort, wenn z.B. in Korea eine Kampagne geschaltet werden soll für Europa. Und wir können dann solche Kunden eben auch nach Deutschland bringen, was die bestehenden lokalen Werbenetzwerke in der Form nicht können.

mobilbranche.de: InMobi hat vor kurzem die HTML5-Entwicklerplattform Sprout gekauft. Was ist Sprout genau und was hat InMobi von der Übernahme?

Dimo Velev: Sprout hat ein Tool entwickelt, mit dem Rich-Media-Werbekampagnen erstellt werden können, die dann auch zu einem höheren Preis vermarktet werden können. Das System ist sehr einfach, man kann es mit wenigen Klicks und Drag-and-Drop-Funktionen nutzen, um eine Rich-Media-Kampagne zu bauen. Das ist interessant, denn damit sprechen wir die Agenturen und Werbekunden an, um ihnen ansprechende Werbemöglichkeiten aufzuzeigen, aber auch Publisher, die für eigene Produkte Inhouse-Werbung machen wollen. Das Tool ist generell sehr kreativ und man kann gemeinsam mit Werbekunden neuartige Werbeformen entwickeln.

mobilbranche.de: Wie steht Deutschland denn im internationalen Vergleich bei der Akzeptanz mobiler Werbung da?

Dimo Velev: Der Mobilemarkt wächst generell sehr stark. Wir haben gerade eine Studie veröffentlicht, die zeigt, dass mobile Nutzer beim Medienkonsum mehr Zeit mit dem Smartphone als vor dem Fernseher verbringen. Ein weiteres Ergebnis war, dass die Nutzer mobile Werbung OK finden, wenn sie relevant ist. (Siehe auch das hier eingebettete Video:)

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Deutschland ist auch der größte Markt in Europa, wie so oft bei solchen Themen hinken wir bislang aber noch Großbritannien hinterher, das uns ein bis eineinhalb Jahre voraus ist. Deutschland war Smartphone-seitig bislang ein Apple-Land, aber ist mittlerweile von Android überholt worden. Wir sind jetzt gespannt, was mit den Windows Phones von Nokia in diesem Ranking passieren wird.

mobilbranche.de: Vielen Dank für das Interview!

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