Interview: Ravi Kamran über Trademob, seinen One-Stop-Shop für Mobile Advertising.

Ravi Kamran hat im August 2010 in Berlin Trademob gegründet, eine Plattform für mobile Werbung mit ausgefeilten Tracking- und Targeting-Möglichkeiten. Im vergangenen Monat überraschte das junge Unternehmen die Mobilbranche damit, dass Tengelmann Ventures und der High-Tech Gründerfonds als Investoren eingestiegen sind. Ein guter Anlass also für ein mobilbranche.de-Interview mit Trademob-Gründer Ravi Kamran, der das Konzept seines Startups erläutert und es einen „One-Stop-Shop für mobile Werbung“ nennt, „über den alle Werbetreibenden einfach und erfolgreich mobile Kampagnen schalten können“. Dabei versteht sich Trademob nicht als weiteres Werbenetzwerk, sondern als Aggregator, bei dem Advertiser alle relevanten Werbenetzwerke gleichzeitig aus einer Hand buchen können.

mobilbranche.de: Da womöglich einige Leser Trademob noch nicht kennen, beschreiben Sie doch bitte zunächst einmal kurz, was Trademob anbietet.

Ravi Kamran: Trademob macht mobile Werbung für Advertiser erstmals einfach und erfolgreich. Über unseren One-Stop-Shop optimieren wir mobile Werbekampagnen über alle Netzwerke hinweg. Advertiser benötigen nur noch einen Ansprechpartner, ein Universal SDK (Software-Development-Kit, also ein Code-Schnipsel in der App) und erhalten ein einheitliches Reporting. Hierbei werden die Kampagnen nach In-App-Conversions (z.B. App Starts, Registrierungen, Sales oder In-App-Purchases) gemessen und optimiert anstatt nur nach Klicks oder Downloads. So lässt sich erstmals der tatsächliche Return on Invest mobiler Kampagnen messen und optimieren.

mobilbranche.de: Die klassische Wertschöpfungskette bei einer Werbekampagne ist ja folgende: Werbungtreibender beauftragt Mediaagentur, die dann Werbeplätze entweder direkt bei einem Publisher bucht oder bei einem Anzeigen-Netzwerk. Wo kommt Trademob hier ins Spiel, seid Ihr eine Art Mediaagentur 3.0?

Ravi Kamran: Trademob sieht sich weder als Agentur noch als Anzeigen-Netzwerk. Unsere Kunden sind Direkt-Kunden sowie Agenturen. Wir sind ein Aggregator, der die mobile Reichweite zusammenfasst, um die aktuelle Komplexität für den Werbetreibenden zu nehmen. Zudem lösen wir mit unserer Technologie das Tracking-Problem im iOS Appstore und die Abhängigkeit von den Netzwerken. So können wir über alle Netzwerke hinweg die genaue Performance der Kampagnen messen. Bisher müssen sich Werbetreibende mit Klick- und Downloadzahlen zufrieden geben. Transparenz ist der Kern für eine intelligente Optimierung des Werbebudgets. Da die Optimierung sehr umfangreich ist und viel Zeit und Erfahrung bedarf, übernehmen wir derzeit noch die Optimierung für unsere Kunden. Kurz gefasst sind wir ein One-Stop-Shop für mobile Werbung, über den alle Werbetreibenden (Advertiser wie Agentur) einfach und erfolgreich mobile Kampagnen schalten können.


mobilbranche.de: Und wie seid Ihr gegenüber bekannten deutschen Firmen wie Apprupt, Madvertise, Smaato oder YOC einzuordnen, die allesamt mobile Werbelösungen anbieten?

Ravi Kamran: Wir grenzen uns über zwei wesentliche Aspekte ab:

Erstens: Wir aggregieren alle relevanten Werbenetzwerke und bieten so dem Advertiser die gesamte mobile Reichweite. Apprupt, Madvertise, Smaato und YOC, die Sie genannt haben, sind einzelne Werbenetzwerke unter vielen, weshalb viele Advertiser nach jemanden suchen, der sie bündelt, so wie Trademob. Zusätzlich bieten wir Mobile Real-Time-Bidding an, eine neue Technologie, um sehr effizient Werbung zu schalten.

Zweitens: Unsere Tracking-Technologie ist unabhängig von Nummern zur Identifizierung einzelner Geräte (wie z.B. die UDID bei iOS Geräten), wodurch wir auch sicher tracken können, selbst wenn Apple oder Android etwas ändern. Somit bieten wir Werbetreibenden ein einheitliches, transparentes Reporting. Diese Transparenz ist der Grundstein zur Optimierung.

mobilbranche.de: Welche Referenzkunden hat Trademob?

Ravi Kamran: KaufDa, iPublish, Tamyca, Aupeo, Fishlabs, Texttunes und weitere renommierte Advertiser, die wir in Kürze veröffentlichen werden.

mobilbranche.de: Was ist an Eurem Modell so „sexy“, dass Ihr im Dezember mit Tengelmann Ventures und dem High Tech Gründerfonds zwei so prominente Investoren gefunden habt?

Ravi Kamran: Unsere Technologie bietet die Lösung für die zwei wesentlichsten Probleme, die Advertiser oft noch zögern lassen, hohe Werbebudgets in mobile Werbung zu investieren: Erstens unser In-App-Conversion-Tracking über alle Netzwerke hinweg, das neben Klicks und Downloads pro Kampagne erreichte Aktionen in der App verfolgt. Das kann, wie gesagt, die Messung aktiver Nutzer sein oder auch der Verkauf von Produkten in der App. Der Advertiser selbst legt fest, was ihm wichtig ist. Der zweite Teil unserer Lösung ist die technische Integration von vielen Werbenetzwerken, so dass der Advertiser einfach die gesamte mobile Reichweite ansprechen kann. Damit fallen auch weitere Probleme weg: Einbau vieler SDKs, viele Billings, viele Reports etc.

mobilbranche.de: Die M-Days werfen ihren Schatten voraus. Was hat Trademob für dieses wichtige Event im Köcher?

Ravi Kamran: Neben unserem Stand, zu dem alle Besucher herzlich eingeladen sind, werden wir einen Messebühnen- sowie einen Kongressvortrag halten. Hierbei werden wir auch einige bisher gewonnenen Erkenntnisse verraten. Außerdem haben wir uns noch eine kleine Überraschung überlegt – hier soll aber vorab nicht zu viel verraten werden.

mobilbranche.de: Vielen Dank für das Interview!

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