Interview: Volker Zanetti über Fachmedien und die Bedeutung von Mobile Marketing.

Volker Zanetti berät seit zehn Jahren mit seiner Agentur zanetti altstoetter und team Medienunternehmen und Verbände bei der strategischen Ausrichtung und Personalentwicklung sowie der Konzeption und Modernisierung von Medienprodukten. Heute stellt er auf dem Kongress der Deutschen Fachpresse die Studie „Entscheidungskriterien von Mediaeinkäufern bei Fachmedien Print und Online“ vor, in der Mobile Marketing sehr gute Werte bekommt. In einer repräsentativen Befragung hat Zanetti hierfür zusammen mit TNS Emnid 150 Media- und Fullserviceagenturen befragt, die mit Fachzeitschriften als Werbeträger planen. mobilbranche.de hat mit Volker Zanetti über die Ergebnisse der Studie speziell für den Bereich Mobile gesprochen.

mobilbranche.de: Herr Zanetti, Sie haben eine Befragung von Mediaagenturen durchgeführt, die in deutschen Fachmedien Werbung schalten. Spielt dabei die Belegung mobiler Medien überhaupt schon eine Rolle? Ist das Thema Mobile schon im Bereich der B2B-Werbung angekommen?

Volker Zanetti: Ein klares ja zu der Frage. Auch wenn im aktuellen Stellenwert-Vergleich Mobile Marketing noch das Schlusslicht bildet, so sehen immerhin 27,3 Prozent der Mediaeinkäufer schon heute ein Geschäftsfeld für Werbung darin. Und auf die Frage nach der künftigen Bedeutung von Mobile Marketing schätzen Agenturen, dass diese um 55,3 Prozent steigt. Eine perfekte Vorlage, um gemeinsam mit Agenturen und Werbetreibenden an Lösungen zu arbeiten.

mobilbranche.de: Wie steht denn das Mobile Marketing im B2B-Bereich aktuell gegenüber klassischer Werbung in Fachzeitschriften und auf Fach-Websites da?

Zanetti: Die klassische Werbung in Fachzeitschriften ist mit 75,3 Prozent heute klar im Fokus der Planer. Bei der Buchung von Websites sieht es heute noch düster aus. 50,7 Prozent bewerten deren aktuellen Stellenwert als sehr wichtig oder wichtig. Hier muss die Fachpresse noch deutlich zulegen, denn in Zukunft will man der Website deutlich mehr Aufmerksamkeit geben. Aber klar ist auch, dass zukünftig das Mobile Marketing in der Bewertung der Planer deutlich mit Platz 3 unter allen relevanten Kommunikationswegen vor den Fachmedien-Websites mit Platz 6 steht.

mobilbranche.de: In wieweit werden sich da die Akzente künftig verschieben? Was erwarten die Mediaplaner da?

Zanetti: Nach Meinung der Mediaeinkäufer hält sich der Trend, dass Unternehmen zunächst ins eigene Marketing investieren. Suchmaschinenmarketing, die eigene Unternehmenswebsite und Mobile Marketing stehen klar in Zukunft vor den klassischen Medienangeboten.

mobilbranche.de: Unter Mobile Marketing versteht man ja einerseits z.B. das Veröffentlichen hauseigenener Apps z.B. zur Imagepflege, andererseits aber auch die Werbeschaltung in externen mobilen Medien. Zeichnet sich hier schon ein Trend ab, was im B2B-Bereich wichtiger ist bzw. sein wird?

Zanetti: Für Trends oder klare Aussagen ist es noch zu früh. Aber wenn ich mir die Ergebnisse der Studie und die klare Positionierung von Unternehmensangeboten anschaue, dann liegt es nahe, dass die eigenen Corporate-Publishing-Apps oberste Priorität haben werden. Danach steht die Werbung und Vermarktung durch Apps von Verlagen auf der Agenda. Hier sind Medienanbieter gefordert, spannendes und vor allem Lead-generierendes zu liefern.


mobilbranche.de: Gibt es denn überhaupt schon gegenügend mobile Angebote von Fachmedien, decken Sie überhaupt den Bedarf auf Seiten der Mediaplaner?

Zanetti: Hier stehen alle Marktbeteiligten noch in den Startlöchern. Klar ist bisher nur: Das Geschäft kommt, und zwar schneller als man denkt. Es gilt jetzt Lösungen zu entwickeln, um für die Zukunft gerüstet zu ein.

mobilbranche.de: Mediaplaner werden offenkundig immer anspruchsvoller, was Leistungsnachweise für die Werbewirkung angeht. Was müssen Fachmedien da in ihren mobilen Angeboten beachten?

Zanetti: Mediaplaner wollen immer eindeutige und vor allem neutrale Fakten. Deshalb haben wir die Studie auch mit TNS Emnid, den eindeutigen Experten in der B2B-Printforschung, durchgeführt. Es gilt hier schnell neutrale Benchmarks zu entwickeln und dem Planer damit Sicherheit zu bieten. Die IVW Online zum Beispiel ist angekommen als Quelle von Fakten und Daten. Hier sollten neue Studien und Analysetools bereit gestellt werden, die Transparenz und Sicherheit bieten.

mobilbranche.de: Vielen Dank für das Interview!

Volker Zanetti stellt die Folien seiner Präsentation gerne den Lesern von mobilbranche.de zur Verfügung. Sie können mit einem Klick auf den nachfolgenden Link als PDF-Datei abgerufen werden: Entscheidungskriterien von Mediaeinkäufern bei Fachmedien Print und Online.

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